Ausstellung zeigt Grevenbroich der 80er
In der Sparkasse Grevenbroich-Mitte können Besucher in Erinnerungen schwelgen.
Grevenbroich. Zu einer Zeitreise in die Vergangenheit lädt seit Freitag eine Ausstellung in der Sparkasse Karl-Oberbach-Straße ein. Gezeigt werden 60 Fotografien aus dem Grevenbroich der Jahre 1980 und 1981.
In den frühen Achtzigern trugen Männer „Vokuhilas“, Frauen wilde Toupierfrisuren, und Hightech-Freaks träumten vom eigenen Tastentelefon. Die Stadt Grevenbroich war noch jung, schließlich hatte die kommunale Neugliederung die Ortschaften und Gemeinden erst 1975 zu einem Gemeinwesen zusammengepackt.
Trotz des teils heftigen Protestes aus eingemeindeten Orten herrschte an der Erft Aufbruchstimmung. Es entwickelte sich eine Kulturszene, und mit St. Chamond wurde die erste Städtepartnerschaft geschlossen.
Um sich dem neuen Partner zu präsentieren, schoss Christoph Schelhaas Fotoserien mit Ansichten aus Grevenbroich. Zu Fuß und mit dem Fahrrad durchquerte er die über 100 Quadratkilometer Stadtfläche, hielt Kirchen und Industrieanlagen, Rentner und Musikkorps im Bild fest. Gezeigt wurden die Bilder zunächst in St. Chamond, später in Haus Hartmann. Anschließend landeten sie an den Wänden diverser Amtsstuben.
Als ehemaliger Leiter des kreiseigenen Medienzentrums hat Schelhaas auch seine privaten Fotografien säuberlich archiviert. Anlässlich des Stadtjubiläums „700 plus“ holte er die Negative wieder hervor, um sie noch einmal mit ins Labor zu nehmen.
Die Ausstellung verführt zum Schwelgen in Erinnerungen und zum Staunen über die enormen Veränderungen — gleichzeitig aber auch darüber, wie stark die Stadt ihr Gesicht über Jahrzehnte bewahrt hat. Denn die Fotografien dokumentieren beides, Wandel und Beständigkeit.
Längst Verschwundenes hat Schelhaas festgehalten, wie die Pfarrkirche von Alt-Elfgen und die von Rad- und Autofahrern gleichermaßen ungeliebte Glück-auf-Schranke am Bahnübergang zwischen Elsen und Stadtmitte. Das Grün entlang der Erft hat die Landesgartenschau 1995 aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
Die Bilder sind noch bis 12. August in der Grevenbroicher Sparkasse zu besichtigen.