Grevenbroicher Rat entscheidet in Sondersitzung Politik macht Dampf beim Straßenumbau

Grevenbroich. · Bauarbeiten sollen schon Anfang 2020 beginnen, um Fördermittel zu sichern.

Im kommenden Jahr soll die mittlere Bahnstraße umgebaut werden.

Foto: Kandzorra, Christian

Die Zeit drängt: Daher wird Bürgermeister Klaus Krützen voraussichtlich Anfang Januar eine Sondersitzung des Stadtrates ansetzen. Die Fraktionen sollen dann endlich über den zweiten Abschnitt des Bahnstraßen-Umbaus entscheiden. „Ziel ist es, noch im ersten Quartal nächsten Jahres mit den Arbeiten zu beginnen – damit die für 2019 zugesagten Fördermittel im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungs-Projekts (ISEK) noch in Anspruch genommen werden können“, sagt Rathaussprecher Stephan Renner.

Nach den ursprünglichen Planungen sollte mit dem rund 882 000 Euro teuren Straßenumbau zwischen dem Ostwall und dem Kreisverkehr am Denkmal schon im vergangenen Frühjahr begonnen werden. Doch nach Bürgerprotesten – insbesondere zu der geplanten Einbahnstraßen-Regelung – hatte der Rat das Vorhaben frühzeitig gestoppt, um es noch einmal ganz auf Neustart zu setzen.

Mittlerweile haben alle Fraktionen ihre Vorschläge zur Neugestaltung eingereicht, sagt Renner. Und es sieht nach einem Konsens aus. Das in der Vorwoche von CDU, UWG und FDP gemeinsam eingereichte neue Konzept unterscheidet sich nur noch in Nuancen von dem, das SPD, Mein Grevenbroich und Bürgermeister Krützen bereits im Sommer zusammen mit kritischen Anliegern entwickelt hatten. Alle Beteiligten sind einer Meinung: Fahrzeuge sollen auch in Zukunft die – verkehrsberuhigte – mittlere Bahnstraße im Zweirichtungsverkehr passieren können.

Zwar gibt es noch unterschiedliche Meinungen, etwa zur Frage, ob die Fahrbahn künftig von Fußgängern, Rad- und Autofahrern gleichberechtigt genutzt werden soll, doch: „Es deutet nichts darauf hin, dass es im Januar nicht zu einem Beschluss kommen könnte“, betont Stephan Renner. Bevor der Rat grünes Licht für den Umbau gibt, soll noch eine Bürgerversammlung stattfinden. Ein Termin dafür muss noch gefunden werden.

Arbeiten sollen so schnell wie möglich ausgeschrieben werden

Die Stadt brauche einen zügigen Beschluss, sagt der Rathaus-Sprecher. Denn sie will so schnell wie möglich mit den Planungen beginnen, die anschließend mit Vertretern der Bezirksregierung Düsseldorf abgestimmt werden müssen. Außerdem will sie rasch die erforderlichen Ausschreibungen für die Bauarbeiten auf den Weg bringen. Ziel der Verwaltung sei es, die ursprünglich für 2019 ausgearbeiteten Terminplanung auf das kommende Jahr zu übertragen.

Demnach sollen im ersten und zweiten Quartal 2020 die Kanäle unter der mittleren Bahnstraße erneuert werden. Zum Schützenfest, das in Grevenbroich traditionell am ersten September-Wochenende gefeiert wird, ist eine Pause vorgesehen. Die Fackel- und Festzüge sollen durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt werden, berichtet Stephan Renner. Für den Herbst ist der Straßenbau terminiert, der bis zum Jahresende abgeschlossen werden soll.

Weil sie dann ein Jahr mit dem Integrierten Stadtentwicklungs-Projekt im Rückstand ist, will die Stadt direkt im Anschluss mit dem dritten Bauabschnitt beginnen, der jenseits des Kreisverkehrs am Platz der Deutschen Einheit liegt. Darüber hinaus soll auch der bereits fertiggestellte erste Teil der Bahnstraße noch einmal angepackt werden: Die enge Straße soll 50 Zentimeter breiter werden, alle Blockparkplätze sollen in Längsparker umgewandelt werden.