Hoher Schaden im Umweltzentrum Diebe hinterlassen Chaos im Schneckenhaus

Grevenbroich. · Arbeitsgeräte wurden gestohlen, Inventar zerstört, die Räume verwüstet – Einbrecher legen die Arbeit der Naturschützer lahm.

 Chaos überall. Der Schaden, den die Eindringlinge angerichtet haben, ist kaum zu beziffern.

Chaos überall. Der Schaden, den die Eindringlinge angerichtet haben, ist kaum zu beziffern.

Foto: Stadt Grevenbroich/Norbert Wolf

Es war mehr als nur ein Einbruch, es war blanke Zerstörungswut. Unbekannte hinterließen am Montag Abend eine Spur der Verwüstung im Umweltzentrum Schneckenhaus. Der Schaden ist offensichtlich immens, kann aber noch nicht beziffert werden. „Wir erstellen zurzeit eine Liste der entwendeten und zerstörten Gegenstände, um einen Überblick zu bekommen“, sagt Rathaus-Sprecherin Claudia Leppert. Die Stadt hat Anzeige bei der Kriminalpolizei erstattet.

Es war gegen 21 Uhr, als Norbert Wolf von der Polizei über den Einbruch verständigt wurde. „Spaziergänger, die sich außerhalb des abgeschlossenen Geländes befanden, hatten die Tat beobachtet und eine Streife verständigt“, schildert der Chef des Schneckenhauses. Als die Beamten eintrafen, waren die Täter schon über alle Berge. Wenig später stand Wolf vor einem Trümmerhaufen. „Unfassbar“, sagt er.

Die Unbekannten hatten die Eingangstür geknackt, die erst vor drei Wochen nach einem Einbruch repariert worden war. Im Inneren des markanten Holz-Gebäudes richteten sie das blanke Chaos an: Tische wurden umgekippt, Schubladen zertrümmert, die Telefonanlage zerstört, Computer-Bildschirme durch den Raum geworfen und deren Displays zerkratzt. Die am Schreibtisch fest verschraubte Spenden-Kasse der Umweltschützer wurde mitsamt eines Teils der Tischplatte gestohlen, ebenso wurden mehrere Rechner entwendet.

Damit nicht genug: Die Täter stahlen den Schlüssel eines auf dem Gelände stehenden Pritschenwagens, dessen Fenster eingeschlagen wurden. „Sie steckten den Schlüssel ins Zündschloss und brachen ihn dort ab“, berichtet Norbert Wolf kopfschüttelnd. Mit einem weiteren Schlüssel öffneten sie ein abseits an der Erft gelegenes Pumpenhaus. Nach mehreren Einbrüchen in der Vergangenheit hatten die Mitarbeiter des Umweltzentrums dort ihre wertvollsten Arbeitsgeräte deponiert. „Auch die wurden gestohlen“, sagt Wolf. Motorsäge, Heckenschere, Hoch-Entaster – alles weg.

Die Täter haben die Arbeit der Grevenbroicher Naturschützer buchstäblich über Nacht lahm gelegt. „Wir sind ohne Festnetz-Anschluss, haben keine Computer und keine Arbeitsgeräte. Auch unser Fahrzeug fällt erst einmal aus“, berichtet Norbert Wolf. Nachdem die Spurensicherung der Kripo ihre Arbeit getan hat, beginnen nun die Aufräumarbeiten – wobei ein großer Teil des Mobiliars augenscheinlich ein Fall für den Container sein dürfte. Außerdem muss in dem Gebäude auch geputzt werden, da die Täter einen Teil der Räume mit einem öligen Trennspray für Backformen versauten.

Was Norbert Wolf trotz allen Ärgers freut, ist die große Solidarität der Grevenbroicher mit ihrem Schneckenhaus. „Über das soziale Netzwerk Facebook haben uns schon am Tag nach der Tat etliche Spendenangebote erreicht – diese Hilfsbereitschaft ist wirklich fantastisch“, berichtet er. So hat etwa Gerd Cremer, Initiator der Gustorf-Gindorfer „Käfer-Allee“, dem Umweltzentrum eine kostenlose Überwachungskamera mitsamt Nachtsicht- und Aufnahmefunktion in Aussicht gestellt. Trotz mehrerer Einbrüche in der Vergangenheit gibt es eine solche noch nicht im Schneckenhaus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und hofft nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Wer die Täter gesehen oder den Abtransport der Beute beobachtet hat, meldet sich unter Telefon 02131/3000.