Hochzeiten vor historischer Kulisse Neues Konzept für Schloss Hülchrath

Hülchrath. · In dem historischen Gebäude soll es im kommenden Jahr wieder rund gehen. Auch Hochzeitsfeiern sollen möglich sein.

Die Eigentümer des Schlosses haben ihre Pläne für das renovierte Gemäuer vorgestellt.

Foto: Wiljo Piel

Weg von Massenveranstaltungen, hin zu kleineren, aber stilvollen Events – diesen Weg hat die Caterer-Familie Schellhas auf Schloss Hülchrath eingeschlagen. Nach diversen Umbauten wird ihr Konzept nun umgesetzt – und das Interesse daran ist da: „Viele Brautpaare und Firmen haben die neu gestalteten Räume bereits für Hochzeiten, Sommerfeste oder Weihnachtsfeiern gebucht“, sagt Frauke Schellhas zufrieden. Mit ihrem Mann, Küchenchef Axel, hat sie bereits das kommende Jahr im Blick. Dann soll das historische Gemäuer – zusätzlich zu den geschlossenen Veranstaltungen – auch wieder für Einzel-Gäste öffnen.

Nach Großveranstaltungen wie Mittelalter-Märken, Vatertags-Rockkonzerten oder Kubanischen Nächten soll es auf dem Schloss nun wieder ruhiger zugehen. Das war der Wunsch der Eigentümer-Familie Wennmacher, die dabei auch an ihre etwa 30 Mieter denkt, die in der Burg und der Vorburg leben. Sie hat die Veranstaltungen im vergangenen Jahr in die Hände des Holzheimer Familienbetriebs „Schellhas Event & Catering“ gelegt, der nun mit seinem Konzept loslegen wird.

Die Decke im Rittersaal zieren fünf Kristall-Kronleuchter

„Wir haben die vergangenen Monate für Umbauarbeiten genutzt“, sagt Frauke Schellhas. Das Parkett des prächtigen Rittersaals wurde aufgefrischt, der Raum mit Möbeln im Vintage-Stil ausgestattet. Auch die Sanitäranlagen und der Service-Bereich, also die Räume, die die Gäste nicht sehen, wurden auf Vordermann gebracht. Besonders gelungen ist das neugestaltete Palas-Gewölbe, dessen Ursprünge auf das 13. Jahrhundert zurückgehen. An der Decke hängen jetzt fünf schwere Kristall-Kronleuchter – „sie stammen alle aus alten Herrenhäusern“, sagt Schellhas. An den Steinwänden hängen uralte Kerzenleuchter, auf den Tischen stehen schwere Kandelaber. „Eine schöne Mischung aus Rustikalem und Bling-Bling“, meint die Geschäftsfrau.

Damit künftig Feiern in den Kasematten genannten, unterirdischen Räumen stattfinden könnten, musste die gesamte Elektrik auf Stand gebracht werden, auch der Thekenbereich wurde erneuert. Die kleine „Kapelle“ in dem etwas spooky aussehenden Gewölbe soll von den Gästen genutzt werden können. „Das sieht alles sehr gut aus“, urteilt Schlossherr Theo Wennmacher, der davon ausgeht, dass das Angebot ankommt. „Ich denke, dass wir das Schiff wieder vernünftig in Fahrt bekommen werden.“ Die Burg-Schänke wird übrigens nicht mehr eröffnet, sie wurde zu Büros umgestaltet.

Künftig werden auf dem Schloss wieder standesamtliche Trauungen stattfinden, ein Vertrag mit der Stadt Grevenbroich wurde bereits unter Dach und Fach gebracht. Wer möchte, kann seine Hochzeit natürlich auch auf Schloss Hülchrath feiern. In diesem Jahr sind ausschließlich geschlossene Veranstaltungen geplant, das soll sich 2020 aber ändern.

„Am dem 11. Januar werden wir mit dem kulinarischen Angebot ,Tafelfreu(n)de’ starten“, sagt Frauke Schellhas. „Neben dem Genuss von leckeren Speisen und Weinen an einer langen Tafel steht dabei ein kommunikatives Treffen unter Freunden im Vordergrund.“ Das wird mal auf der freien Wiese, auf der Ruine oder im illuminierten Palas-Gewölbe stattfinden.

Die „Tafelfreu(n)de“ werden künftig drei Mal im Jahr stattfinden, die Veranstaltung ist jeweils für maximal 100 Personen vorgesehen. Was alle diese Veranstaltungen vereinen soll: Sie stehen unter einem besonderen Motto. Im Januar geht es los mit dem Highlander-Motiv „Es kann nur einen geben“, am 30. April wird die „Walpurgisnacht“ gefeiert, am 21. Juni der „Mittsommer“. Was genau hinter den einzelnen Titel steht, will Frauke Schellhas allerdings nicht verraten: „Das soll eine Überraschung für unsere Gäste werden.“