Grevenbroich sucht ein neues Image
Bürgermeisterin Ursula Kwasny will 2015 ein Konzept erarbeiten lassen.
Grevenbroich. Die Stadt Grevenbroich soll verstärkt mit ihren Vorzügen werben. Stadtmarketing-Chef Robert Jordan hat bereits angekündigt, dass ab Januar auf der Agenda steht, wie das Stadtmarketing für die Zukunft aufgestellt wird. Bürgermeisterin Ursula Kwasny machte am Montag im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich, dass es dabei auch um ein bewussteres Vermarkten nach außen hin gehen soll. „Grevenbroich braucht ein neues Image, das zeigt, wie attraktiv unsere Stadt ist“, sagt sie. Ein entsprechendes Konzept soll das Stadtmarketing im kommenden Jahr erstellen. Auch ein neuer Imagefilm soll dann vorgestellt werden.
Grundlage für das Konzept, das Jordan in 2015 erarbeiten soll, ist ein Gemeinschaftsprojekt des Stadtmarketings mit Studierenden aus Düsseldorf. „Sie haben das Angebot in unserer Stadt analysiert und festgestellt, dass wir im Grunde alles haben und das Leben in Grevenbroich attraktiv ist“, sagt Kwasny. Allerdings werde dies nach außen hin zu wenig transportiert. Mit dem Konzept soll daher auch ein neuer Slogan entwickelt werden, der an die Stelle des altbekannten „Bundeshauptstadt der Energie“ tritt.
Die Bürgermeisterin zeigte sich angetan von einer Reihe konkreter Vorschläge, die die Studierenden eingebracht haben. „Das Besinnen auf unsere Geschichte, auf Sagen und Mythen aus Grevenbroich, spielte dabei ebenso eine Rolle wie touristische Angebote“, sagt Kwasny. So sei zum Beispiel das Einrichten eines „Märchenwalds“ für Spaziergänger und Wanderer vorgeschlagen worden. Auf diesem Pfad könnte über Sagen und Mythen aus der Schlossstadt informiert werden. Zudem soll an neuen Angeboten für Ausflügler gearbeitet werden. „Die Erft könnte dabei verstärkt ins Bewusstsein rücken“, erklärt Ursula Kwasny.
Mit dem verstärkten Werben nach außen soll an zwei Stellschrauben gedreht werden. Einerseits soll Grevenbroich besser ins Blickfeld potenzieller Neubürger gerückt werden. Andererseits soll die Stadt auch für Touristen interessanter werden. Deren Zahl hat in diesem Jahr im Vergleich zu 2013 zugenommen. Laut Zahlen des Statistischen Landesamtes gab es in der Schlossstadt zwischen Januar und September insgesamt 20 287 Gästeankünfte. Das entspricht einem Plus von 7,7 Prozent. 5791 Gäste kamen aus dem Ausland. 2013 waren es noch 18 836 Gästeankünfte mit 5524 Besuchern aus dem Ausland.
Auch die Zahl der Gästeübernachtungen hat zugenommen. Sie stieg von 44 965 in 2013 auf 46 443 in diesem Jahr. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt mit 2,3 Tagen allerdings etwas weniger als 2013. Damals waren es 2,4 Tage. Erfasst sind in den Zahlen zur „Beherbergung im Reiseverkehr“ des Statistischen Landesamtes Betriebe mit mindestens zehn Betten.
Es gibt allerdings noch Luft nach oben. Denn die mittlere Auslastung der angebotenen Betten ist mit gerade einmal 30 Prozent durchaus steigerungswürdig. Neue Angebote und verstärkte Marketingmaßnahmen nach außen sollen dabei ein erster Schritt sein.
Fast schon traditionell beteiligt sich das Stadtmarketing zudem an der Tourismus- und Freizeitmesse in Kalkar (31. Januar und 1. Februar) sowie an der Reisemesse in Essen, die vom 25. Februar bis 1. März ausgerichtet wird.