Fachtagung für die Energeizukunft von Grevenbroich und Jüchen Region soll ein Hotspot für erneuerbare Energien werden

Grevenbroich/Jüchen · Der im Rekultivierungsgebiet geplante Innovationspark soll mehrere zukunftsweisende Projekte vereinen

Erste Agri-Fotofoltaikflächen werden im Rekultivierungsgebiet am Tagebau Garzweiler bereits geschaffen, weitere sollen folgen.

Foto: Kandzorra, Christian

(cso-) Wo früher Braunkohle abgebaut wurde, soll künftig ein Schwerpunkt der erneuerbaren Energien entstehen – und das weit über die Windparks auf der Königshovener Höhe und an der A 44n hinaus. Der „Innovationspark Erneuerbare Energien“ ist ein zentrales Projekt unter anderem des Zweckverbandes Landfolge Garzweiler, dem die Stadt Grevenbroich nach Mönchengladbach, Jüchen, Titz und Erkelenz zum Jahresanfang beigetreten ist.

Am Mittwoch, 25. Oktober, steht im Schloss Dyck eine Fachtagung zum Innovationspark an. „Die circa 50 Teilnehmer sind insbesondere Vertreter von Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien“, erklärt Jörg Meyer, Sprecher des Landfolgeverbandes. Referenten sind Vertreter von Hochschulen und Forschungsinstituten. Partner des Projekts sind die Technische Hochschule Köln und das Wuppertal-Institut für Klima, Energie und Umwelt.

2021 hatte der Verband eine Konzeptstudie für den Innovationspark vorgelegt. In dessen Rahmen des Innovationsparks werden mehrere Teilprojekte entwickelt. Sie werden mit circa 1,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Energielandschaft Im Rekultivierungsraum südlich von Jüchen sollen weitere Windkraftanlagen sowie auch Fotovoltaikanlagen errichtet werden. Dazu ist unter anderem an Agri-FV mit Doppelnutzung gedacht – Fotovoltaikanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen. Erste Projekte sind bereits verwirklicht.

Solar-Autobahn Ebenfalls innovativ ist ein anderes Projekt, das der Jüchener Bürgermeister Harald Zillikens entlang der A 44n vorgeschlagen hatte: Solaranlagen entlang der Trasse, die nicht nur Strom produzieren, sondern zugleich als Windschutz dienen. Immer wieder musste die neue Autobahn bei Sturm gesperrt werden, wiederholt war es zu Wind-Unfällen gekommen. Auch die Autobahn 46 soll einbezogen werden. Eine Machbarkeitsstudie läuft dazu.

Energienutzung und Speicherung Im Rekultivierungsraum soll nicht nur Energie erzeugt, sondern auch verbraucht werden: Ein wichtiger Abnehmer sollen die Unternehmen im geplanten Industrie- und Gewerbegebiet auf Grevenbroicher und Jüchener Gebiet sein. Ein weiterer Nutzer soll der neue Stadtteil Jüchen-West mit bis zu 3000 Menschen sein. Im Industriegebiet und in der Siedlung – zwei weitere Teilprojekte – sollen auch Systeme zur Stromerzeugung und -speicherung verwirklicht werden.

Wasserstoff für Verkehr Die vorhandene Verkehrsinfrastruktur soll um einen Autohof der Zukunft –  „Green Energy Hub“ genannt – erweitert werden, in dem Strom und regenerativ erzeugter Wasserstoff getankt werden
soll.

(cso-)