Rettungsdienst in Grevenbroich Wieder Ärger bei RTW-Einsatz

Grevenbroich. · Patient übt Kritik. Vor kurzem erhob eine Familie nach Tod einer Frau Vorwürfe.

 Der Rhein-Kreis Neuss als kommunaler Träger des Rettungsdienstes muss nun einen weiteren Einsatz genau überprüfen.

Der Rhein-Kreis Neuss als kommunaler Träger des Rettungsdienstes muss nun einen weiteren Einsatz genau überprüfen.

Foto: dpa/Nicolas Armer

(cso-) Erneut steht der Rettungsdienst in der Kritik. Ein Wevelinghovener berichtet, dass Rettungsdienstler ihm trotz seiner Schmerzen vorgeschlagen hätten, dass seine Frau ihn zum Krankenhaus bringen sollte. Vor kurzem hatte eine Familie bei Kapellen Vorwürfe erhoben.

Eine Rettungswagen-Besatzung vom Deutschen Roten Kreuz (DRK)habe den Mann einer Erkrankten gefragt, ob er sie selbst ins Krankenhaus bringen könne. Der 69-Jährige folgte. Im Lukas-Krankenhaus starb die Frau wenig später. Der Kreis hat als Träger des Rettungsdienstes eine Prüfung eingeleitet, die noch läuft.

Familie erhebt nach Tod der Mutter schwere Vorwürfe

Nun meldete sich ein Wevelinghovener, der vor einigen Wochen mit Schmerzen im Unterbauch die „112“ wählte. Die Rettungsdienstler, laut Kreis rückte ein vom Roten Kreuz besetzter Wagen aus, hätten ein urologisches Problem vermutet. „Sie schlugen vor, dass meine Frau mich ins Lukas-Krankenhaus in Neuss fahren sollte. Dies habe ich abgelehnt, weil ich sehr starke Schmerzen hatte und schon mal einem Darmdurchbruch knapp entkommen bin.“ Er sei gefragt worden, ob er es verantworten könne, dass durch die Fahrt der RTW blockiert sei, möglicherweise ein anderer Patient keine Hilfe erhalten könne. Dann sei er doch mit dem RTW gefahren worden – ins Krankenhaus Grevenbroich, obwohl es dort keine Urologie gebe.

Kreis: Aufklärung ist
in beiden Fällen im Gange

Die Diagnose: Nierenstein-Kolik. „Gibt es zu wenige Rettungswagen?“, fragt er, oder „eine Anweisung, die Zahl der Krankenhausfahrten zu minimieren?“ „Eine solche Anweisung besteht nicht, und die Zahl der RTW ist ausreichend“, erklärt Kreissprecher Benjamin Josephs auf Anfrage. Laut ihm war der Wagen sieben Minuten nach Alarm vor Ort. Bei diesen Beschwerden sei vorgesehen, „das nächste geeignete Krankenhaus anzufahren“, dies sei in Grevenbroich. „Aus unserer Sicht war es ein korrekt durchgeführter Einsatz. Eine Diskussion, ob der RTW-Transport notwendig sei, ist nicht dokumentiert. Wir werden dies überprüfen“, kündigt Kreissprecher
Josephs an.