Schwimmbad in Grevenbroich Aus Schlamm wird wieder Wiese
Grevenbroich. · Die Liegewiese am Schlossbad soll in drei Monaten fertig sein.
In diesem Jahr wird sie endlich fertig, die große Liegewiese hinter dem Schlossbad. „Wir liegen mit den Arbeiten hundertprozentig im Zeitplan“, betont Willi Peitz, Geschäftsführer des Betreibers GWG Kommunal. Da könne nichts mehr schief gehen. Spätestens Anfang Mai sollen sich die Grevenbroicher auf dem etwa 6500 Quadratmeter großen Gelände sonnen können – schönes Wetter natürlich vorausgesetzt.
Eigentlich sollte die Wiese schon im vergangenen Jahr fertiggestellt werden, mit den Arbeiten konnte jedoch wegen der Vogelschutzzeit nicht begonnen werden. Im November rückten dann endlich die ersten Bagger an, um die von Archäologen hinterlassenen Erdhügel abzutragen und das Gelände zu modellieren. „Zwei dieser Mieten stehen noch, weil sie wegen der nassen Witterung nicht abgetragen werden konnten“, sagt Peitz. Sie sollen aber so schnell wie möglich verschwinden.
GWG will die Fläche in ihren Urzustand zurückversetzen
Ab Mitte März wird die Fläche zwischen dem Hallenbad und dem Alten Schloss mit Rasen versehen. „Wir werden Rollrasen verlegen, gleichzeitig aber auch einsäen, um eine schöne Fläche hinzubekommen“, berichtet der Geschäftsführer. Die Liegewiese soll ebenerdig – also ohne Böschung – an die Terrasse mit dem Außenbecken angeschlossen werden. „Das wird gut aussehen“, ist sich Peitz sicher. Das Areal wird übrigens von GWG in seinen Urzustand zurückversetzt: Es wird – wie zu alten Freibad-Zeiten – nur einen großen Rasen zum Relaxen geben, keinen Spielplatz, kein Beachvolleyball-Feld, keine Saunen.
Sobald sie fertig ist, soll die Liegewiese den Badbesuchern übergeben werden – von heute auf morgen, ohne Brimborium. Eine Feier soll es aber später geben. „Zurzeit ist geplant, die Sommerveranstaltung ,Playa Grevenbroich‘ vom Marktplatz weg und hin zum Wasser zu bringen, wo sie auch hingehört – also zu unserem Schwimmbad und der nahegelegenen Erft“, sagt der GWG-Geschäftsführer: „Bei dieser Gelegenheit werden wir die Wiese offiziell eröffnen.“ Das Beach-Event wird mit einem 24-Stunden-Schwimmen verbunden werden, dessen Erlös der Kinderkrebs-Aktion des Grevenbroicher Kraftsportlers Uli Stein zugute kommen soll.
Noch nicht weitergekommen ist der Badbetreiber mit der Bewirtung der Liegewiese. „Wir suchen nach wie vor nach einem seriösen Unternehmer, der den geplanten Kiosk übernehmen soll“, sagt Peitz. Sein Plan: Die Restauration soll so angelegt werden, dass nicht nur Badegäste, sondern auch die Besucher des Vorplatzes mit kleinen Speisen und kühlen Getränken versorgt werden können. „Das würde das Areal vor dem Bad beleben“, sagt Peitz. „Mittags eine Currywurst oder einen Salat auf dem Platz genießen, einen Kaffee trinken – das wäre toll.“
Mit der Neugestaltung des Areals ist der Geschäftsführer zufrieden. Sorgen bereiten ihm lediglich die großen blauen Sitzbänke, die im vergangenen Jahr vor dem Bad postiert wurden. „Ich weiß, dass sie nicht jedermanns Geschmack sind – aber deshalb muss man sie ja nicht gleich in die Erft werfen“, sagt er. Die Bänke sollen nun mit Gewichten versehen werden, damit sie nicht mehr weggetragen werden können.
Ein Manko ist nach wie vor die Fassade des Schlossbades. Wegen statischer Mängel bleibt sie weiterhin mit Netzen gesichert. GWG Kommunal hat den Fassadenbauer verklagt, entschieden ist diese Angelegenheit jedoch noch nicht. „Wir warten auf einen Termin vor dem Landgericht Mönchengladbach“, sagt Peitz. wilp