Konzerte: Musiksommer trotzt dem Regen
Sieben Bands spielen auf drei Bühnen in der Innenstadt das Beste aus Rock und Pop.
Grevenbroich. Ein dichtes Dach aus lauter Regenschirmen auf dem Marktplatz: Die Besucher ließen sich am Samstagabend nicht vom Regen vertreiben. Die Innenstadt war zum Musiksommer voll. Sieben Bands auf drei Bühnen spielten live das Beste aus Rock und Pop. Als Opener konnten die Veranstalter eine Pop-Legende gewinnen: Vor dem Alten Rathaus spielte Harpo, der in den 1970er-Jahren mit Hits wie „Horoscope“ und „Movie Star“ Chartgeschichte schrieb — letzteres gab’s als Zugabe.
Währenddessen griff am anderen Ende der Breite Straße Wolfgang Brandt in die Saiten: Soundcheck bei Stixx auf der zweiten Bühne. Als die Grevenbroicher Lokalmatadore mit ihrem Set loslegten, war der Platz vor der Bühne bereits gefüllt, weitere Besucher strömten vom Markt herunter. Dort war gerade Pause, während die nächste Band ihr Equipment aufbaute. Stixx-Frontmann Wolfgang Brandt freute sich über den Zustrom: „Eben wollte ich noch jeden Einzelnen mit Handschlag begrüßen“, sagte er schmunzelnd, „das wird jetzt schon schwierig.“ Und gab mit seiner Truppe in gewohnter Qualität Rocknummern der vergangenen 30 Jahre zum Besten.
Ein ähnliches Bild zeigte sich auf der dritten Bühne am Synagogenplatz, wo „Thin Crow“ Stücke der 1960er- bis 1990er-Jahre aus den Boxen jagten, bevor „Unchained Hearts“ mit Songs von Joe Cocker Woodstock-Feeling aufkommen ließen.
An das legendäre Hippie-Festival fühlte sich auch Dieter Kirchenbauer erinnert. „Da hat’s doch auch geregnet“, sagte der Musiker und Mitorganisator des Musiksommers. Seine Band „Hard Day’s Night“ spielte das Beste aus den Beatles-Alben. Beim ausgedehnten Instrumentalpart von „Come Together“ mischte sich Kirchenbauer in die Zuschauermenge — bei strömendem Regen, im weißen Anzug.
Drei Bühnen, sieben Bands und das kostenlos für die Besucher, so etwas hatte es in der Stadt noch nicht gegeben. Das Konzept des Musiksommers ging auf, sogar bei herbstlicher Witterung. Ein Dreivierteljahr Planung hat sich gelohnt, sagt Thomas Wolff, der für die Stadt im Organisationsteam saß: „Anlass dafür war das Stadtjubiläum. Aber wir hoffen auf eine Wiederholung.“