Wie eine Sammlung wächst
Galerie Dielämmer zeigt zum zehnjährigen Bestehen Werke zahlreicher Künstler.
Grevenbroich. Was normalerweise an den heimischen Wänden hängt oder in den Mappen schlummert, ist jetzt in der Galerie Judith Dielämmer zu sehen. Anlässlich des zehnjährigen Galeriejubiläums zeigt das Ehepaar Janne Gronen und Dieter Stürmann eine Auswahl aus der gemeinsamen Kunstsammlung. Beide sind seit Jahren als Künstler und Mit-Organisatoren bei Dielämmer aktiv.
Ob Malerei, Plastik oder Objektkunst — Lieblingsstücke sind die gezeigten Objekte alle, wie Janne Gronen versichert. Die Liste der Künstler reicht, so verrät der Titel, „von Anja bis Zaun“. Anja, das ist die Bildhauerin und Objektkünstlerin Anja Matzerath, die ebenso mit einer Arbeit vertreten ist wie der Steinbildhauer und diesjährige Dielämmer-Preisträger Jürgen Zaun.
Viele andere Namen sind direkt aus dem Kreis der Dielämmer-Aktiven bekannt: Werner Franzen, Anne Blass, Manfred Greulich-Blass, Jürgen Holitschke, Uwe Dressler. Neben Zaun sind auch weitere Träger des Galeriepreises dabei, wie Katharina Brenner und Reiner Lichtenscheidt. Außerdem sind verschiedene Künstler aus der Region, etwa der Neusser Maler Hubert Schäfer und der Nachwuchs-Fotograf Jonas Habrich aus Mönchengladbach vertreten.
Mit den etwa 30 gezeigten Arbeiten zeigen Gronen und Stürmann indes nur einen kleinen Teil ihrer umfangreichen Sammlung. Wie viel in den 20 Jahren zusammengekommen ist, haben sie nie gezählt.
Die ersten Stücke fanden noch alle Platz an der Wand. Doch bald entwickelte die Sammelleidenschaft eine Eigendynamik: immer wieder kam hier ein Bild dazu, dort ein Objekt. Eine typische Sammlerkarriere, wie Dieter Stürmann erklärt: „Wenn die Wände voll sind, werden Mappen angelegt. Damit beginnt die Sammlung.“
Aber ist das überhaupt eine richtige Sammlung? Stürmann hat da so seine Zweifel. Erkennt man nicht eine Sammlung an ihrem Zweck und dem System dahinter, wie Mäzene und Geldanleger es vormachen? Genau darum geht es den beiden überhaupt nicht. Ihre Sammlung ist organisch gewachsen. Manche Stücke sind Geschenke, andere wurden gekauft, oft aus Liebe auf den ersten Blick.
Und jedes Werk lockt ganz bestimmte Gedanken hervor, so erinnert die Installation aus gebrauchten Metallteilen an die Vergänglichkeit, und Jürgen Zauns schwebende Steine verbinden scheinbar Unvereinbares. All dies erlebt Janne Gronen übrigens nur bei Originalen, nie bei Deko-Objekten aus Massenfertigung. „Nur Originale atmen“, ist sie überzeugt.