Chaos auf Landstraße bei Grevenbroich Kanal wieder frei – Sperrung der L116 soll am Mittwoch aufgehoben werden
Update | Grevenbroich · Die Landstraße bei Grevenbroich war gestern noch eine Sackgasse. Die Folge: Verkehrschaos. Am Abend war das Problem mit dem Kanal behoben. Die Sperrung soll heute aufgehoben werden.
Das Verkehrschaos in Folge der hartnäckigen Verstopfung eines Abwasserkanals unterhalb der L116 soll diesen Mittwoch ein Ende haben. Straßen NRW will die Landstraße wieder für den Verkehr freigeben – und zwar am Morgen. Das teilte RWE-Sprecher Guido Steffen am Dienstagabend mit, nachdem die Reinigung des Wasserkanals abgeschlossen worden war.
Den ganzen Dienstag über musste der Straßenabschnitt zwischen der Einmündung nach Elsen und der B59-Anschlussstelle Gustorf wegen der Arbeiten gesperrt bleiben. Das hatte erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr. Tags zuvor war es in Folge der verstopften Leitung zu einer Überschwemmung der Straße gekommen. Durch den Kanal wird normalerweise Wasser, das im RWE-Trinkwasserwerk Fürth zum Spülen von Filteranlagen genutzt wird, in den Elsbach geleitet.
Wie Guido Steffen erläuterte, hatte der ergiebige Regen der vergangenen Wochen größere Mengen Schmutz von den umliegenden Feldern in den Kanal gespült. Der Schlamm setzte sich fest und führte letztlich zu der Verstopfung, die sich bei der Einleitung des Wassers am Montag nicht von selbst löste. Letztlich stieg das Wasser hoch – und floss auf die Straße statt in den Elsbach.
Die Sperrung wirkte sich massiv auf den Verkehr aus
In der Folge hatte die Polizei den Verkehr in dem betroffenen L116-Abschnitt am Montagnachmittag gestoppt und die Durchfahrt aus Sicherheitsgründen blockiert. Zunächst waren die Beamten von einer Unterspülung des Asphalts ausgegangen. Schließlich übernahm die Straßenmeisterei Grevenbroich die Einsatzstelle und riegelte diese mit Baken ab.
Die Sperrung des einige Hundert Meter langen Abschnitts hat sich von Montagnachmittag an massiv auf den Verkehrsfluss ausgewirkt. Die L116 ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, die durch das Stadtgebiet von Grevenbroich in Richtung Bedburg führen. Dementsprechend brach Chaos aus – beispielsweise an der Einmündung hin zur Rheydter Straße in Elsen. Die Kreuzung ist stark befahren, am Dienstag konnten dort abenteuerliche Fahrmanöver beobachtet werden. Denn Fahrer mussten sich mit Blick auf die Absperrbaken rasch neu orientieren, auf alternative Routen ausweichen. Eine dieser Routen führte durch die Stadt. So donnerten auch etliche Lkw durch Grevenbroich.
An der Kreuzung selbst machten am Dienstag mehrere Brummi-Fahrer plötzlich Halt, um ihr Navi neu einstellen zu können. Manche Lkw holten weit aus – und machten mitten auf der Kreuzung kehrt. Andere Fahrer legten einen U-Turn ein und wendeten an Verkehrsinseln. Die Sackgasse wurde schnell zu einem großen Gesprächsthema in der Stadt, auch weil das Verkehrsaufkommen unter anderem im Zentrum durch die Sperrung deutlich angestiegen war.
Ursprünglich war die Freigabe des Streckenabschnitts schon für Dienstagnachmittag vorgesehen. Daraus ist allerdings nichts geworden: Die Arbeiten dauerten länger als zunächst gedacht. Fachleute waren bereits am Dienstagmorgen mit speziellem Gerät angerückt, um den Pfropfen im Rohrsystem zu lösen – mit Erfolg. RWE geht laut Sprecher Guido Steffen nun davon aus, dass das Wasser aus Richtung Wasserwerk wieder ungehindert in den Elsbach abgeleitet wird. „Im Bereich der Böschung an der L116 ist der Kanal in einem Teilstück stark durchwurzelt. Hier müssen wir zeitnah ein Sanierungskonzept erstellen und das Teilstück sanieren“, sagte Steffen. Künftig soll der Schacht an der Landstraße regelmäßig kontrolliert werden, um mögliche Wasseraustritte frühzeitig zu erkennen.
Wie es nun nach der Freigabe der Straße in dem betroffenen Bereich circa 300 Meter hinter der Einmündung nach Elsen weitergeht, blieb am Dienstagabend offen. Am Tag hatte der Landesbetrieb Straßen NRW noch angekündigt, dass die Stelle zunächst nur halbseitig freigegeben und der Verkehr mithilfe einer Baustellenampel geregelt werden sollte – wegen noch ausstehender Restarbeiten wie einem Bodenaustausch. Dies war aber in Zusammenhang mit der ursprünglich für Dienstagnachmittag geplanten Freigabe kommuniziert worden. Falls die Ampel-Lösung tatsächlich greift, müssen sich Fahrer weiterhin auf (mildere) Beeinträchtigungen auf der L116 einstellen.