Grün in Grevenbroich Grevenbroicher trauern alter Eiche nach
Grevenbroich. · Die Stadt ließ in der Südstadt und am Flutgraben zahlreiche Bäume fällen.
Die alte Eiche steht nicht mehr. Während im Hintergrund die Mitarbeiter der Stadtbetriebe Baumkronen ausdünnen, hocken Anwohnerin Juljana Leuchten und Claus Schäfer betroffen neben dem Rest, der erahnen lässt, dass hier eine der ältesten Eichen in der Südstadt gefallen ist. Große Stapel mit Ästen und Stämmen in unterschiedlichen Größen zeigen: Am Fußweg zwischen der Kolpingstraße und dem Gelände der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule haben die Sägen der Stadtbetriebe ganze Arbeit geleistet.
„Wir haben am Montag an dieser Stelle umfangreiche Baumpflegearbeiten durchgeführt“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner den vermeintlichen Kahlschlag, der aus Sicht der Fachleute der Grün-Verwaltung keiner ist. „Zum einen waren einige Bäume altersbedingt schwach. Zum anderen haben die Eichen unter den zwei zurückliegenden Dürrejahren gelitten“, so Renner.
Ähnlich erläuterte es auch ein Arbeiter vor Ort: „Manche Äste sehen scheinbar noch ganz gesund aus – und würden auch im Frühjahr wieder grüne Blätter bekommen.“ Innen seien diese Bäume jedoch stark geschädigt. Ein stärkerer Wind – und die schweren Äste würden herunterfallen, ganze Bäume in die benachbarten Vorgärten stürzen. Nach Aussage der Arbeiter vor Ort sei der Zustand der Bäume vor Ort schlechter als erwartet. „Wir würden auch lieber mehr erhalten. Aber was nicht geht...“ Hinzu kommt laut Stadtsprecher Renner, dass junge Bäume regelmäßig ausgedünnt werden müssten. Das soll den stehenbleibenden Stämmen Licht, Platz und Wasser für das Wachstum der kommenden Jahre verschaffen.
Für Ersatzpflanzungen sucht
die Stadt geeignete Baumarten
Für Bäume wie die gefällte Eiche werde die Stadt Ersatzpflanzungen vornehmen. Hierzu sei man derzeit auf der Suche nach Baumarten, die mit langen Trockenzeiten besser klarkommen, als die nun geschädigte Eiche.
UWG-Politiker Claus Schäfer hatte zuvor die schlechte Information der Stadt kritisiert. „Als ich telefonisch nachgefragt habe, konnte man mir keine befriedigenden Antworten geben.“ Auch am Flutgraben kreischten am Donnerstag Motorsägen, dort waren die Stadtbetriebe mit Fällarbeiten beschäftigt, am Wegesrand lagen zerteilte Stämme und Äste. 22 Rosskastanien müssen dort auf dem Abschnitt zwischen dem Parkplatz an der Spielspinne und dem Wehr fallen.
„Wir haben bei den Rosskastanien am Flutgraben große Probleme mit Erkrankungen“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. So niste sich die Miniermotte in die Bäume ein und „schädigt sie massiv, so dass sie allmählich austrocknen.“ In der Vergangenheit seien bereits mehrere Bäume am Weg gefällt und durch junge Esskastanien ersetzt worden. „Die sind robuster“, sagt Renner. „Jetzt sind wir an dem Punkt, dass wir dort auch die 22 verbliebenen, allesamt kranken Rosskastanien fällen müssen“. „Wenn die Bäume absterben würden, drohten sie umzufallen oder Äste abzubrechen“, sagt der Rathaussprecher mit Blick auf die Sicherheit auf dem beliebten Spazierweg. Das Flutgraben-Ufer wird ohne die Bäume anders aussehen, doch Renner betont: „Es werden neue Bäume, wieder Esskastanien, gepflanzt.“ dne/cso-