Stadtfest: Spektakuläre Feuerspiele bei Erft in Flammen

Mehr als 4000 Besucher kamen am Wochenende auf den Grevenbroicher Schlossplatz.

Grevenbroich. Manche halten Hannes Schwarz für verrückt, für einen Feuer-Besessenen. Sie könnten Recht haben. „Meine Mutter sagt, ich wäre mit fünf Jahren mal ins Feuer gefallen. Später hatte ich eine eigene Kokelstelle im Garten“, berichtete der 27-Jährige Feuerspucker über die Anfänge seiner Karriere am Wochenende bei Erft in Flammen.

Mit 14 Jahren hatte Schwarz seine ersten Auftritte. Tricks und Kniffe brachte sich der Feuerakrobat über selbst bei. „Macht das nicht alleine nach, Kinder! Ich hab aus lauter Dummheit damit angefangen und aus vielen Schmerzen gelernt“, sagt er. Als Saraph schaffte Schwarz es ins Finale der RTL-Show „Das Supertalent“ — und am Samstagabend begeisterte er die Grevenbroicher.

Das große Fest zog Menschenmengen aus allen Himmelsrichtungen auf den Schlossplatz. Nicht nur bei der Parkplatzsuche wurde es eng, auch auf dem Schlossplatz gab es zeitweise kaum ein Durchkommen. Organisator Marc Pesch zog bereits am frühen Abend eine positive Bilanz. „Wir hatten mit 4000 Besuchern gerechnet, die haben wir jetzt schon“, sagte er.

Kein Wunder, schließlich gab es was zu feiern — das Stadtjubiläum „700 Jahre plus“. Neben Saraphs Feuershow lockten Live-Musik, Gastronomie und, als krönender Abschluss, das Höhenfeuerwerk zur Mitternacht.

Das allerdings musste entgegen der ursprünglichen Planung von der Erft ins Schlossstadion umziehen, weil der geschützte Eisvogel in Grevenbroich brütet. Daher hatte Pyrotechniker Sascha Krummbach seine Bomben und Raketen samt Equipment auf dem Fußballrasen aufbaut. Dabei war es am frühen Abend noch einmal spannend geworden, als sich heftige Schauer mit zentimeterdicken Hagelkörnern über dem Stadtgebiet ergossen. „Aber durch die Wettervorhersage waren wir darauf vorbereitet, sodass wir die meisten Feuerwerkskörper rechtzeitig ins Trockene bringen konnten“, sagte Krummbach.

Für das Jubiläum seiner Heimatstadt hatte sich der 34-jährige Grevenbroicher eine besondere Inszenierung ausgedacht. Mit dem Computer sekundengenau gezündet, schickte er in gerade einmal einer Viertelstunde Hunderte von Raketen und Bomben bis 120 Meter in den Nachthimmel hinauf — abgestimmt auf die musikalische Begleitung.

Auch die zahlreichen Zuschauer ließen sich weder vom unbeständigen Wetter noch von kühlen Nachttemperaturen abhalten. Belohnt wurden sie mit einem der größten und außergewöhnlichsten Feuerwerke im Kreisgebiet.