Gärtnerei Pötschke wird 100

CDU stattet Gärtnerei Pötschke zum 100-jährigen Jubiläum einen Besuch ab.

Kaarst. In dritter Generation leiten Cornelia Pötschke und Peter Kirchartz nun schon die Gärtnerei Pötschke. Alles begann 1912 mit einer kleinen Saatgutproduktion im thüringischen Mörsdorf. Die wechselhafte Firmengeschichte führte das Familienunternehmen 1949 nach Kaarst, wo es inzwischen mit in Spitzenzeiten bis zu 350 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählt.

Zum 100-jährigen Firmenjubiläum lud die CDU zu einem Besuch des auf den Versandhandel spezialisierten Betriebs ein. Neben dem Landtagskandidaten Lutz Lienenkämper und dem Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling sowie Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verschaffte sich auch Generalsekretär Oliver Wittke einen Eindruck.

Peter Kirchartz nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Und das tat er auch nicht, als der prominente Besuch bei ihm und seiner Frau, der Enkelin des Firmengründers, am Tisch saß. So erzählte er beispielsweise, dass man eine sechsstellige Summe zahlen müsse, um bei gängigen Anbietern im Internet Top-Platzierungen bei entsprechenden Suchfragen zu erzielen. „Wer das in der Branche nicht macht, ist weg vom Fenster“, sagte Kirchartz. Noch höher seien die notwendigen Investitionen in gesetzlich vorgeschriebenen Brandschutz. „Das müssen sie erst mal alles wieder reinholen“, so der Firmenchef.

Schwierig sei auch die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften. „Keiner will heute mehr nur für drei Monate arbeiten“, erklärte Kirchartz. Er habe es zudem nicht leicht, qualifizierte Arbeitskräfte für auf den ersten Blick branchenfremde Stellen zu finden: „Viele denken, bei uns muss man im Februar auf dem Feld Unkraut jäten. Dabei suchen wir stets Bürokaufleute, Mediengestalter oder EDV-Experten.“

Pötschke bilde zudem seit 20 Jahren aus, „und bis auf wenige Ausnahmen haben wir nachher noch jeden übernommen“, betonte Geschäftsführer Bernd Brodeßer.

Pötschke konzentriert sich seit 2001 ganz auf den Versandhandel und kauft von Lieferanten Ware zu. 8500 Produkte habe das Unternehmen im Angebot, „knapp die Hälfte davon ist kritisch, also frisch, und muss innerhalb weniger Tage versendet werden“, gab Kirchartz zu bedenken. 6000 Pakete würden im Schnitt am Tag mit Kurierdiensten auf den Weg zu Kunden geschickt, es könnten auch mal bis zu 12 000 sein.

50 Prozent des Geschäfts werde über das Internet abgewickelt, sagte Brodeßer. Um saisonale Löcher zu stopfen, habe Pötschke 1994 mit dem Vertrieb von Gartenmöbeln einen weiteren Geschäftszweig eröffnet. „Sonst hast du zu oft tote Hose im Jahr“, meinte Kirchartz.