Zehnte Auflage in Büttgen Elektro-Trend fehlt bei „Kaarst Autal“
Büttgen. · Veranstaltung lockte zum zehnten Mal mit vielen Aktionen rund ums Auto nach Büttgen.
Es war ein kleines Jubiläum: Der Autosalon „Kaarst Autal“ fand am Sonntag zum zehnten Mal in Büttgen statt. Bei schönem Wetter war die Resonanz gut, sie bewegte sich auf dem Niveau der Vorjahre. Was auffiel: Die deutschen Hersteller waren bei weitem nicht komplett vertreten, es fehlten BMW, VW, Audi und Porsche. Auch die Elektromobilität war nicht wirklich als starker Trend erkennbar.
Trotzdem gab es leuchtende Augen bei Blicken in geöffnete Motorhauben mit reichlich Pferdestärken und in Kofferräume, groß wie ein Paralleluniversum. Die schwarzen Jeeps wirkten so, als sei Donald Trump in Büttgen zu Besuch, und zwar in Begleitung zahlreicher Sicherheitskräfte. Schräg gegenüber parkte ein ebenfalls schwarzer Mercedes E 300 de für 60 000 Euro. Das Besondere an diesem Fahrzeug: Es verfügt über einen ebenso sauberen wie sparsamen Dieselmotor, kann aber auch über eine Strecke von bis 50 Kilometern rein elektrisch bewegt werden, beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit und zurück.
Bei dem Cadillac dagegen funktionierte lediglich die Sitzverstellung elektrisch. Dafür kostete der stattliche SUV auch 20 000 Euro weniger als der Mercedes mit der fortschrittlichen Antriebstechnik. Voll unter Strom standen dagegen die Rennwagen auf der Carrera-Bahn, auf der – aufgeteilt nach Altersklassen – Rennen ausgetragen wurden. Die Bahn wurde gesponsert von Smart Rhein-Ruhr. Der kleine Smart wird ja bekanntlich ab dem nächsten Jahr ausschließlich mit Elektromotoren gebaut. „Das Interesse an diesem Fahrzeug ist groß, die Lieferzeit lang“, erklärte Smart-Verkäufer Benjamin Drahs.
Der Organisator legte Wert auf gute Kinder-Unterhaltung
Auch der kompakte Renault Zoé empfahl sich als Stromer, und zwar als einer mit vergleichsweise großer Reichweite. Ein enger Verwandter stahl ihm allerdings gestern die Schau: Tobias Vogel vom Düsseldorfer Alpine-Zentrum präsentierte den neuen Alpine A 110, der den schnöden Vornamen „Renault“ nicht tragen muss und eine Ikone wieder aufleben lässt. In Weiß und nicht im klassischen Alpine-Blau möchte er es mit so etablierten Konkurrenten wie dem Porsche Cayman aufnehmen. „Im Werk in der Normandie entstehen nur 15 bis 20 Fahrzeuge am Tag mit viel Handarbeit“, erklärte Vogel.
Marc Pesch führte durch das Programm, interviewte Akteure und Aussteller. Die Polizei kooperierte bei der Veranstaltung mit dem „Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr“ – Freiwillige konnten in einem weißen VW up testen, wie es sich anfühlt, mit reichlich Promille im Blut ein Fahrzeug zu lenken.
Organisator Jochen Schumm legt Wert darauf, dass Kinder gut unterhalten werden, wenn sich die Eltern nach neuen Wagen umschauen: Ganz in diesem Sinne konnte sie am Stand des Vereins „Neusser Handwerk“ Autos aus Holz basteln, aber auch Schlüsselanhänger. Sie nutzten auch gerne das Angebot von Dietmar Berndt, sich in einem Dampftraktor rund ums Rathaus kutschieren zu lassen.