Pläne bei ISG-Mitgliederversammlung vorgestellt Händler zweifeln am Innenstadt-Konzept
Als der Landschaftsarchitekt den Mitgliedern der Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst-Mitte (ISG) die Pläne für die Umgestaltung der City präsentierte, schüttelten einige Anwesende ISG-Mitgliederversammlung nur mit dem Kopf. Das sind die Gründe.
(seeg) Als Landschaftsarchitekt Johannes Böttger vom Planungsbüro „urbanegestalt“ der Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst-Mitte (ISG), einem Zusammenschluss von Geschäftsinhabern, Gewerbetreibenden, Selbstständigen und Eigentümern rund um die Innenstadt, die Pläne für die Umgestaltung der City zeigte, schüttelten einige Anwesende nur den Kopf.
Nach Böttgers Präsentation manifestierte sich das Kopfschütteln in den Aussagen der Unternehmer. So erklärte Patrick Schappert von Grobi.TV: „Sie bauen unfassbare Luftschlösser. Erklären Sie mal ansatzweise, wie das alles finanziert und realisiert werden soll. Über welchen Zeitraum reden wir? Ich halte es für unrealistisch.“ Einerseits stehe die Stadt kurz vor der Haushaltssicherung und will dann ein solches Mammutprojekt stemmen. Der städtische Kulturmanager Dieter Güsgen ist „hin- und hergerissen“. Der Entwurf sei „sehr kreativ, innovativ und mutig.“ Aber: „Beim Verkehr und der Finanzierung fehlt mir die Vorstellung, wie es funktionieren soll.“ Derzeit gebe es in der Innenstadt rund 300 öffentliche Parkplätze, von denen bei Umsetzung des Projektes die meisten wegfielen. Zwar ist eine Tiefgarage geplant, aber diese ist erst für Mitarbeiter und Anwohner der neuen Gebäude – neben dem „Haus der Möglichkeiten“ sollen an der Straße „Am Dreieck“ zwei Wohnhäuser gebaut werden. „Wenn die Stellplätze wegfallen, werden weniger Kunden in die Innenstadt kommen. Ich erkenne nicht, dass zentrumsnah irgendwo Parkplätze entstehen sollen“, so Güsgen.
Dem stimmte Böttger zu, für Gewerbetreibende sei eine gut erreichbare City wichtig. „Ich möchte aber dafür werben, dass sie diesen öffentlichen Raum wahrnehmen. Wir glauben, dass die positiven Aspekte für den Einzelhandel am Ende überwiegen.“ Einen festen Plan, wann das Projekt starten soll, gibt es noch nicht. Laut Jens Beeck, Bereichsleiter Stadtplanung, wird die Verwaltung noch dieses Jahr versuchen, Planrecht zu schaffen. Dazu seien weitere politische Beschlüsse notwendig. Dann würde die Stadt zuerst auf eigenen Grundstücken bauen und erst das „Haus der Möglichkeiten“ umsetzen, danach würden Wohngebäude folgen. Christian Bremer, Inhaber einer Immobilienfirma, fragte, ob für die städtischen Grundstücke ein Investor gefunden werde. Bürgermeisterin Ursula Baum bejahte.