Nachtlandungen im Juni Flughafen weist Kritik von Kaarster Fluglärm-Gegnern zurück

Kaarst · Der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ hat den Flughafen Düsseldorf wegen der Nachtlandungen im Juni kritisiert. Doch der Flughafen wehrt sich und weist die Kritik entschieden zurück.

Der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ stellt dem Flughafen Düsseldorf ein schlechtes Zeugnis im Hinblick auf die Nachtlandungen aus.

Foto: Georg Salzburg (salz)

(seeg) Der Verein Kaarster gegen Fluglärm hat einmal mehr Kritik am Flughafen Düsseldorf geäußert. Die Anwohner des Flughafens hätten den Ferienbeginn als „besonders belastend“ empfunden, teilt der Verein nach Auswertung des Fluggeschehens im Juni mit. „Von einem gelungenen Start in die Ferienzeit, wie der Flughafen sich selbst lobt, kann aus Sicht der Anwohner nicht die Rede sein. Mehr als 200 Landungen außerhalb der Betriebszeit zeigen, dass das Flughafenmanagement den Betrieb immer noch nicht im Griff hat“, kritisiert der Vereinsvorsitzende Werner Kindsmüller.

Dabei habe das Nato-Manöver „Air Defender“ kaum Auswirkungen auf den Flugbetrieb gehabt. Während die Zahl der Nachtflüge im Juni einen Höchststand erreicht habe, sei die Pünktlichkeit bei den Landungen mit nur noch 30 Prozent auf den niedrigsten Wert des Jahres gefallen. Trotz einer Zunahme der Gesamtflugbewegungen sei der Flughafen noch „weit vom Höchststand der Zeit vor Corona“ entfernt. Im Juni seien 75 Prozent der Starts und Landungen des Vergleichsmonats 2019 erfolgt. Nur in wenigen Stunden wurden 40 Flugbewegungen abgewickelt, zulässig wären 45. „Dies zeigt, dass der Flughafen bereits heute die technische Belastungsgrenze überschritten hat. Eine Aufstockung der Zahl der Flüge auf bis zu 60 in der Stunde würde zum totalen Chaos führen“, folgert der Verein.

Der Flughafen widerspricht allerdings. Die Formulierung „Landungen außerhalb der Betriebszeit“ sei irreführend, wie ein Flughafensprecher auf Anfrage mitteilt. „Alle Nachtlandungen fanden auf Basis der gültigen Betriebsgenehmigung statt. Die Nachtflugregelungen schränken den nächtlichen Flugbetrieb zwar stark ein, lassen aber noch verspätete Landungen bis 23.30 Uhr zu“, so der Sprecher. Verspätete Landungen von Flugzeugen, die Fluggesellschaften gehören, die am Flughafen Düsseldorf einen vom Landesverkehrsministerium anerkannten Wartungsschwerpunkt unterhalten, seien bis 24 Uhr und ab 5 Uhr des Folgetages zulässig. „Der Düsseldorfer Flughafen unternimmt gemeinsam mit den Airlines, der Deutschen Flugsicherung und seinen anderen Partnern vielfache Anstrengungen, um die Pünktlichkeit am Standort zu erhöhen“, so der Sprecher.

Auch die Vorbereitungen auf das Nato-Manöver sowie die Sommerferien haben sich ausgezahlt. Die Anzahl der Nachtlandungen im Zeitraum von 23 Uhr bis 6 Uhr konnte nach Angaben des Flughafens im Juni gegenüber dem Vorjahr trotz gestiegener Verkehrsnachfrage und der Nato-Übung um 23 Prozent reduziert werden. Im Juni fanden 193 Nachtlandungen statt, im vergangenen Jahr waren es 251.