So war das Schützenfest in Büttgen Kaiserwetter für den König

Büttgen · Strahlend blauer Himmel, volle Zelte und viele Gänsehaut-Momente: Das Schützenfest in Büttgen läuft ganz nach Plan – zur Freude des Königs.

Bei der Königsparade am Sonntagnachmittag war Schützenkönig Lars I. Witte (2.v.l.) bester Laune – kein Wunder bei diesen äußeren Bedingungen.

Foto: Wolfgang Walter

Lars I. Witte und Mona Berzborn sind ein junges und strahlendes Königspaar. Zur guten Stimmung trägt auch das durchweg tolle Sommerwetter bei. Es läuft alles rund auf dem diesjährigen Büttger Schützenfest. Viele Menschen kommen ins Zelt oder genießen die vielen Verlockungen, die der Kirmesplatz bereithält. Dass es diesmal keine Raupe gibt, fällt eigentlich kaum auf. Dafür ist der kleine Biergarten neu und die Buden stehen etwas weiter auseinander als früher. Kein Schützenfest ohne Ehrungen und Auszeichnungen – aber diesmal sind besonders hohe Auszeichnungen verliehen worden. Die höchste ging an Ehrenbrudermeister Ludger Heintz.

Am Schützenfest-Samstag war schon schwer was los. Den Gottesdienst unter freiem, makellos blauem Himmel hielt der neue Präses Michael Kudlasczyk, der in Kaarst aufgewachsen ist. „Man merkt, dass er sich mit dem Schützenwesen auskennt“, sagten anschließend viele Schützen. Sein großes Thema war die Brüderlichkeit. Frederick Krüll, der im Januar zum neuen Brudermeister gewählt worden war, zeichnete die frühere Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus mit der St.-Sebastianus-Ehrenplakette aus, das ist die zweithöchste Auszeichnung.

Der Zapfenstreich nach der Messe fand wie immer vor dem Rathausportal statt. Die Musikkapelle Kleinenbroich und das Tambourkorps Blüh‘ auf Glehn sorgten für Gänsehautmomente trotz der Hitze. Im Festzelt kommen Besucher, die Bier nicht für das passende Getränk für solch ein Fest halten, mehr denn je auf ihre Kosten: Die Sekt- und Cocktailbar ist innerhalb des Zeltes neu platziert worden und sie ist größer als je zuvor.

Sonntag stand Jungschützenkönig im Mittelpunkt

Ob Ehrenbrudermeister Ludger Heintz geahnt hat, dass ihm eine besondere Ehre zuteil werden würde? Diözesanbundesmeister Robert Hoppe und Bundesschützenmeister Emil Vogt ehrten den Mann, der 20 Jahre lang Brudermeister war, mit dem Goldenen Stern zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz. In seine Amtszeit fiel unter anderem die Übernahme der Betriebsträgerschaft der Pampusschule und das Bundesschützenfest. Der 69-Jährige kümmert sich immer noch um den Fonds „Büttger Bürger in Not“. Dieser Fonds schüttet nach wie vor Mittel an Bedürftige aus. An wen das Geld geht, unterliegt größter Geheimhaltung. Oberst Reinhard Block freute sich über das St.-Sebastianus Ehrenkreuz, ebenso wie Karl-Heinz Palmen, der lange Jahre stellvertretender Schießmeister war. Peter Ackers war 28 Jahre lang Major des Sappeurcorps. Im Januar war er zurückgetreten, sein Nachfolger wurde Andreas Schneider (40). Ackers wurde jetzt zum Ehrenmajor ernannt. Sonntagabend stand Jungschützenkönig Niels Schulten im Mittelpunkt. Er wurde gekrönt.

Am Samstagabend im Festzelt war Schützenkönig Lars I. Witte bester Laune. Er war erst vor einem Jahr in den Zug „Les Pedaleurs“ eingetreten und hatte wenig später den Königsvogel abgeschossen – eine rasante Schützenlaufbahn, wie es sie zuvor wahrscheinlich noch nicht gegeben hat.

Und bereut hat er nichts: „Es macht total viel Spaß“, erklärte ein überglücklicher König. Das sollte Schützen veranlassen, am Dienstag auf den Königsvogel zu schießen. Am Sonntag war die Schießliste noch leer. Morgen werden die neuen Majestäten ermittelt.