CDU-Versammlung im Effershof Vorster Bürger kritisieren Ortsteilentwicklungskonzept
Vorst · Die Kaarster CDU hat die letzte von insgesamt sechs Bürgerversammlungen in den einzelnen Ortsteilen durchgeführt. Thema in Vorst war diesmal das Ortsteilentwicklungskonzept. Rund 70 Interessierte kamen.
Der Bürgerversammlungs-Marathon des CDU-Stadtverbandes hat am Donnerstag in der Gaststätte Effershof in Vorst vorerst ein Ende gefunden. Bei der letzten von insgesamt sechs Veranstaltungen wurde das Ortsteilentwicklungskonzept für Vorst vorgestellt, im Anschluss konnten die rund 70 anwesenden Bürger ihre Meinung kundtun. In einigen Punkten waren sich alle Anwesenden einig: Vorst soll in kleinen Schritten entwickelt werden, doch bevor das Konzept beschlossen wird, muss zu aller erst die Verkehrssituation geklärt werden. Ein großes Thema war zudem die Erweiterung der Grundschule sowie die Turnhallen an der Grundschule und am Georg-Büchner-Gymnasium sowie das Thema Seniorenwohnen.
„Wir sind überwältigt, dass so viele Leute der Einladung gefolgt sind, um mit uns ins Gespräch zu kommen“ – der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Christian Horn-Heinemann begrüßte die Gäste im Saal des „Effi“, der aus allen Nähten platzte. Lars Christoph, der den internen Arbeitskreis Stadtentwicklung leitet, erklärte, dass „keine Anregung von Ihnen unter den Tisch fällt“ und die Ideen und Meinungen der Bürger in die weiteren Diskussionen einfließen werden. Erstes Thema des Abends war die Erweiterung der Gemeinschaftsgrundschule Vorst. Klaus Gerdes, CDU-Ratsmitglied aus Vorst, erklärte, dass es aufgrund der Entwicklungen der Schülerzahlen möglich sei, die Schule auf eine dauerhafte Dreizügigkeit umzustellen. Auch eine 3,5-Zügigkeit soll nach der Erweiterung des Schulgebäudes möglich sein. „Über die Sportkapazitäten wird auch nachgedacht, weil die alte Halle sanierungsbedürftig ist“, so Gerdes. Die grundsätzliche Beschlusslage einer dauerhaften Dreizügigkeit und der Erweiterung der Sportkapazitäten liege vor, „die Detailplanung ist noch nicht abgeschlossen“, so Gerdes. Jürgen Rau, Geschäftsführer des Museumsfördervereins Tuppenhof, schlug vor, die Turnhalle früher zu öffnen: „Das würde für eine deutliche Entlastung der Vereine führen.“
Nach einer längeren Fragerunde zum Thema Schule und Sport stellte Hans-Gerd Schievink das eigentliche Ortsentwicklungskonzept vor und erklärte, dass die CDU das vom Planungsbüro erarbeitete Szenario „Förderung des Generationenwechsels“ favorisiere. Allerdings gibt es einige Kritikpunkte an dem Konzept. „Die Verkehrssituation findet in dem Konzept keinerlei Berücksichtigung“, so Schievink. Das Konzept sei von der falschen Seite aufgezogen worden. „Die Frage ist, was unsere derzeitige Infrastruktur an Zuwachs verträgt“, so Schievink. Auch seien die ärztliche Versorgung, das soziale Zusammenleben (Ausgehmöglichkeiten etc.) sowie wichtige strukturelle Merkmale nicht berücksichtigt worden.
Klaus Gerdes sagte, dass sich der Großteil der 6000 Vorster in ihrem Dorf wohl fühlen und „gerne hier leben“, man fühle sich als eine echte „Dorfgemeinschaft“. Daher sei ein Leitbild in dem Konzept unausweichlich. Die CDU will anders als im Konzept (240) vorgesehen an der Vorster Straße 100 bis 150 neue Wohneinheiten entwickeln, zudem vermisst sie in dem Konzept einen weiteren Treffpunkt für die Bürger oder die Schützenbruderschaft.
Laut Thomas Schröder, Brudermeister der St. Eustachius-Schützenbruderschaft Vorst, sei die derzeitige Infrastruktur jetzt schon überlastet. Ohne ein vernünftiges Verkehrskonzept würde das Ortsentwicklungskonzept nicht funktionieren. Generell mache das Konzept den Eindruck, nicht die Belange der Vorster zu berücksichtigen. Eher sei es darauf ausgerichtet, „dass wir hier eine nette Schlafgelegenheit für Düsseldorfer bieten“. Er forderte die Vorster Vertreter der CDU im Stadtrat auf, mit ganzer Kraft für die Belange der Vorster Bürgerschaft einzutreten. Das versprachen sowohl Gerdes als auch Schievink, ohne zusagen zu können, dass der Wille der Bürger zu 100 Prozent umgesetzt werde. „Wir müssen Kompromisse im Stadtrat finden, anders geht es nicht“, erklärte Gerdes.