Elektrifizierung erst 2026 Regiobahn sorgt für Frust in der Politik

Kaarst · Die Regiobahn-Fahrbetriebsgesellschaft hat die Fragen der FWG-Fraktion beantwortet. In einem Schreiben an die Stadt heißt es, dass die Elektrifizierung voraussichtlich erst 2026 abgeschlossen sein werde.

Im Kaarster Mobilitätsausschuss wurden die Probleme der Regiobahn thematisiert.

Foto: Wolfgang Walter

Die Regiobahn war lange ein beliebtes Vorzeige-Verkehrsmittel. Den aktuellen Zustand beschrieb Nina Lennhof von den Grünen im Mobilitäts-, Umwelt-, Klimaschutz- und Landwirtschaftsausschuss (MUKL) so: „Sie ist laut, stinkt und ist unzuverlässig.“ Sie plädierte dafür, einen Vertreter der Regiobahn in den Ausschuss einzuladen. Die FWG hatte eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet. Die Geschäftsführung der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft war auf alle Fragen eingegangen. Die Antworten enttäuschten die Ausschussmitglieder. Sie erklären zwar einiges, geben aber keinen Anlass zu der Hoffnung, dass sich an dieser Situation vor 2026 etwas ändern wird.

In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu erheblichen Verspätungen und kompletten Ausfällen von einer Dauer bis zu einem halben Tag durch Fahrzeugschäden gekommen. Von der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft ging zu dieser Kritik eine Stellungnahme im Kaarster Rathaus ein. Diese macht zumindest deutlich, dass das Problem existiert und in Mettmann als solches identifiziert wurde: „Im Dezember 2020 wurden im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie S28 über die Neu- und Ausbaustrecke der Regiobahn nach Wuppertal die seit Ende 1999 eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe Talent durch gleichaltrige, gebraucht übernommene Fahrzeuge vom Typ Integral ersetzt“, schreibt Geschäftsführer Sascha M. Zug. „Ursprünglich war geplant, die Regiobahn-Strecken bis Ende 2021 mit einer Oberleitungsanlage auszustatten und moderne, elektrisch betriebene Fahrzeuge einzusetzen.“

Bahngesellschaft hält eigentlich mehrere Ersatzfahrzeuge bereit

Die Elektrifizierung lässt aber auf sich warten. Die Fahrgäste werden sich bis 2026 gedulden müssen. Die Integral-Fahrzeuge seien so unzuverlässig, dass es trotz mehrerer Reservefahrzeuge immer wieder zu gehäuften Störungen kommt. Die Werkstattkapazitäten reichen dann nicht aus. Lieferverzögerungen bei Ersatzteilen und hohe Krankenstände kämen verschärfend hinzu. Als Konsequenz wurde zwischen Mettmann und Wuppertal ein Bus-Ersatzverkehr eingerichtet. Die Bahn entschuldigt sich für Verspätungen und Ausfälle, kann solche Beeinträchtigungen aber in Zukunft nicht ausschließen. Die Prognose für die nächsten drei Jahre: „Bis 2026 wird es wegen der erforderlichen Bauarbeiten an der Infrastruktur und der Elektrifizierung der Regiobahn zu Fahrplanänderungen und Schienenersatzverkehr kommen, über die wir im Vorfeld umfassend informieren werden. Nach Abschluss der Elektrifizierung und dem dann vorgesehenen Einsatz moderner Elektrotriebzüge können wir wieder die Qualität anbieten, die unsere Kunden zurecht von der Regiobahn erwarten“, schreibt die Regiobahn am 26. Juli an die Stadt.

„Bis 2026 muss sichergestellt werden, dass die Bahn wieder pünktlich kommt“, forderte Andreas Pauen (FWG). „Die Antworten aus Mettmann sind ernüchternd“, sagte Gereon Schüller. Er beklagt, dass der unbefriedigende Zustand bis 2026 anhalten werde und dass die Regiobahn offenbar in der Zwischenzeit nichts zu tun beabsichtige, um die Situation zu verbessern.