Verspätungen und Zugausfälle in Kaarst Regiobahn-Probleme bleiben bis 2026

Kaarst · Die Regiobahn hat mit Verspätungen und Zugausfällen zu kämpfen. Die Probleme sind dem Unternehmen wohl bekannt. Eine Lösung ist bis 2026 nicht in Sicht. Erst nach der Elektrifizierung soll der Betrieb wieder normal laufen.

Die Regiobahn hat 17 neue Integral-Züge gekauft – doch diese sind im Betrieb nicht zuverlässig, wie auch die Regiobahn erkennen musste. Bis zum Ende der Elektrifizierung wird es nach Angaben des Unternehmens weiter Probleme geben.

Foto: Wolfgang Walter

Die Probleme der Regiobahn werden nicht geringer, im Gegenteil. Sowohl im Mängelmelder der Stadt beschweren sich Bürger über die Pünktlichkeit der Züge, und auch die Politik wollte jüngst in der Ratssitzung wissen, was bei der Regiobahn schief läuft. Immerhin hält die Stadt Kaarst 11,6 Prozent des Unternehmens und sitzt daher mit im Aufsichtsrat.

Wir haben bei der Regiobahn nachgefragt, warum es immer wieder, gerade zu den Stoßzeiten, zu Ausfällen oder Verspätungen komme und welche Probleme es mit den erst im Dezember 2020 neu gekauften Integral-Fahrzeugen gibt. 17 dieser Fahrzeuge wurden im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie S28 über die Neu- und Ausbaustrecke der Regiobahn nach Wuppertal angeschafft, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilt. Die seit Ende 1999 eingesetzten Fahrzeuge der Baureihe Talent seien durch gleichaltrige, gebraucht übernommene Fahrzeuge vom Typ Integral ersetzt worden. „Ursprünglich war geplant, die Regiobahn-Strecken bis Ende 2021 mit einer Oberleitungsanlage auszustatten und moderne, elektrisch betriebene Fahrzeuge einzusetzen. Da sich die Elektrifizierung der Strecke unter anderem wegen Verzögerungen im Planungsverfahren deutlich verschoben hat und die Umstellung auf den elektrischen Betrieb erst Ende 2026 realisiert werden kann, wurde für die Übergangszeit ein anderes Fahrzeugmodell im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens beschafft“, so der Sprecher weiter. Dabei sei der Fahrzeugtyp Integral als einziges kurzfristig verfügbares Modell angeboten worden. Batterieelektrische Fahrzeuge, deren Einsatz technisch möglich wäre, seien ebenfalls nicht vor Ende 2026 verfügbar.

Die Regiobahn stellte fest, dass die Integral-Fahrzeuge im Betrieb nicht zuverlässig sind. „Trotz mehrerer Reservefahrzeuge kommt es immer wieder zu gehäuft auftretenden Störungen an den Fahrzeugen“, so der Sprecher auf Anfrage. Das Werkstatt-Team der Regiobahn arbeite „mit Hochdruck“ an der Reparatur der Fahrzeuge. „Leider ist es im Rahmen der vorhandenen Werkstattkapazität aktuell nicht immer möglich, eine ausreichende Zahl von Fahrzeugen für den Betrieb einzusetzen“, heißt es weiter. Um aber trotzdem ein möglichst planbares Fahrplanangebot zu gewährleisten, sei die Linie S28 bis zum Beginn der Sommerferien auf die Strecke Kaarster See-Mettmann Stadtwald gekürzt und zwischen Mettmann und Wuppertal Hauptbahnhof ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet worden.

Mit weiteren Beeinträchtigungen durch Bauarbeiten ist zu rechnen

Bei ihren Kunden entschuldigt sich die Regiobahn für die Unannehmlichkeiten, die sie durch die Verspätungen und Zugausfälle haben. Das Unternehmen versichert zugleich, „dass das Team der Regiobahn mit Hochdruck daran arbeitet, die Zuverlässigkeit der S28 wieder zu verbessern“. Allerdings sind die Integral-Fahrzeuge nicht mehr die jüngsten, und in den kommenden drei Jahren, also bis 2026, seien durch die erforderlichen Bauarbeiten in die Infrastruktur weiterhin mit Beeinträchtigungen zu rechnen, wie das Unternehmen erklärt. „Nach Abschluss der Elektrifizierung und dem Einsatz moderner Elektrotriebzüge können wir wieder die Qualität bieten, die unsere Kunden zu Recht von der Regiobahn erwarten“, heißt es abschließend. Die Probleme der Regiobahn werden so schnell nicht verschwinden.