Kaarster Bürgermeisterin Bürgermeisterin leitet bald auch die Wirtschaftsförderung

Kaarst. · Die neue Kaarster Bürgermeisterin (FDP) setzt eines ihrer Wahlversprechen um und erklärt die Wirtschaftsförderung zur Chefsache. Am 1. Januar übernimmt sie den Bereich und hat bereits viele Ideen.

Bürgermeisterin Ursula Baum an der Seite von Axel Süßbrich, dem bisherigen Leiter der Wirtschaftsförderung.

Foto: Stadt Kaarst

Sie hatte es im Wahlkampf angekündigt, nach knapp drei Wochen im Amt setzt sie ihr Versprechen nun um: Die neue Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum übernimmt zum 1. Januar den Bereich Wirtschaftsförderung und Liegenschaften. Gleichzeitig wechselt Axel Süßbrich, bisheriger Leiter der Wirtschaftsförderung, den Bereich und ist ab Januar direkt der Bürgermeisterin unterstellt. Bislang unterstand die Wirtschaftsförderung der Kämmerei unter Stefan Meuser, der weiter für Finanzen und Gebäudewirtschaft zuständig bleibt.

Es sei eines ihrer großen Wahlthemen gewesen, die Wirtschaftsförderung zu übernehmen, so Baum: „Ich möchte Kaarst nach vorn bringen. Wirtschaft ist Chefsache.“ An der Wirtschaft hängt die Gewerbesteuer, und an der Gewerbesteuer hängen die Aktivitäten der Stadt. Ihr Hauptziel ist die Vermarktung der Grundstücke in den Gewerbegebieten. Doch nicht nur das: Baum will den Kontakt zu Unternehmern halten und ausbauen. „Wir werden auf jeden Fall wieder Wirtschaftstreffs veranstalten“, kündigt sie an. Sollte ein Unternehmer Probleme haben, könne er Baum ansprechen, dann schalte die Bürgermeisterin Axel Süßbrich ein und er kümmere sich. In den vergangenen drei Wochen habe das schon gut funktioniert. Sowohl Baum als auch Süßbrich kommen aus der freien Wirtschaft, beide haben fast zur gleichen Zeit ­angefangen.

Ursula Baum hat sich zum Ziel gesetzt, eine „unternehmerfreundliche Verwaltung“ aufzubauen. Eine Maßnahme dafür ist die Einführung einer sogenannten „One-Stop-Agency“: Die Unternehmer sollen einen Ansprechpartner haben, der sich um alles, was in der Verwaltung erledigt werden muss, kümmert und sich nicht „durch das komplette Rathaus telefonieren muss“, um alle notwendigen Formulare aufzutreiben – sozusagen ein Koordinator, der Unternehmer durch den Behörden-Dschungel führt. Auch da möchte Baum ansetzen: Die Verwaltung soll digitaler werden, Gewerbeanmeldungen sollen künftig online beantragt werden können.

Großes Ziel: Vermarktung der Grundstücke in Gewerbegebieten

Zudem soll die Kommunikation zwischen den Unternehmen weiter verbessert und das Vertrauen in die Verwaltung gestärkt werden. „Die Unternehmer müssen sich gegenseitig helfen und nicht als Einzelkämpfer dastehen. Das versuchen wir als Wirtschaftsförderung zu koordinieren“, sagt Axel Süßbrich. Ein großes Ziel für die Zukunft sei, die Vermarktung der Grundstücke in den Gewerbegebieten – vor allem das Ikea-Gelände. Dazu gebe es bereits Anfragen und die Stadt steht nach Angaben Süßbrichs auch in Verhandlungen, mehr wollen Baum und Süßbrich im Augenblick aber noch nicht sagen.

Was sie versprechen: 2021 werden alle Gewerbegebiete die Möglichkeit haben, an das Glasfasernetz angeschlossen zu werden. „Für die Zukunft wird es für die meisten Betriebe unmöglich sein, irgendwo zu sitzen, wo es keinen Glasfaser-Anschluss gibt“, so Baum.

Die Bürgermeisterin ist sicher, dass sie die Leitung der Wirtschaftsförderung zu ihren eigentlichen Aufgaben bewältigen wird: „Ich bin nur der Kopf, und der muss sagen, dass die Wirtschaft wichtig ist.“ Ihr sei von vornherein klar gewesen, dass Bürgermeisterin Arbeit bedeute. Sie stehe schon jetzt jederzeit für Fragen der Kaarster Unternehmer bereit.