Vierte Amtszeit? Der Bürgermeister hat sich noch nicht entschieden

Franz-Josef Moormann weiß noch nicht, ob er für eine vierte Amtszeit zur Verfügung steht. CDU sieht sich nicht unter Zugzwang.

Kaarst. Seit 1999 ist Franz-Josef Moormann (CDU) hauptamtlicher Bürgermeister von Kaarst. 2009 legte er für weitere sechs Jahre den Amtseid ab. Seine dritte Amtszeit endet in zwei Jahren. Noch will sich der Stadtchef nicht äußern, ob er 2015 für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung steht. „Das weiß ich noch nicht“, sagte der 60-Jährige am Donnerstag. „Ich bin bis September 2015 gewählt und nehme meine Aufgabe mit Freude wahr.“

2014 vorzeitig aufzuhören, auf das letzte Amtsjahr zu verzichten und so den Weg vorzeitig für einen Nachfolger frei zu machen — auch in dieser Frage will sich der Bürgermeister nicht festlegen. Für die Trennung von Kommunal- und Bürgermeisterwahlen gibt es aus seiner Sicht gute Gründe. Sie helfe zu unterscheiden, was Verwaltung und was politische Willensbildung sei.

Bewusst zurückhaltend äußert sich der Bürgermeister auch zum Zeitpunkt seiner Entscheidung: Das wolle er zunächst parteiintern mit der CDU besprechen, zu gegebener Zeit werde er seinen Entschluss öffentlich machen.

Unabhängig davon — ein möglicher Nachfolgekandidat aus der Verwaltungsspitze scheint eher unwahrscheinlich: Der Erste Beigeordnete und Stadtkämmerer, Heinz Dieter Vogt, ist bis 2014 gewählt und wird aus Altersgründen wohl nicht antreten. Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter ist bis 2017 gewählt und geht dann in Pension.

Am 25. Mai 2014 finden voraussichtlich die Kommunalwahlen statt. Aktuell wird in den Fraktionen schon teilweise abgefragt, wer für eine erneute Kandidatur als Ratsherr zur Verfügung steht. Im Herbst bis zum Dezember wollen die Parteien dann verbindlich über ihre Kandidaten abstimmen. Die Bürgermeisterwahl 2015 spielt allerdings schon jetzt unterschwellig eine Rolle.

„Ich halte es für Unfug, wenn jede Partei ihren eigenen Kandidaten aufstellt“, sagt Anja Rüdiger (UWG). „Ich fände es schön, wenn wir uns parteiübergreifend auf ein bis zwei Kandidaten einigen könnten. Das wäre für Kaarst sinnvoll.“

Josef Karis (Zentrumspartei) hofft, dass Franz-Josef Moormann ein weiteres Mal kandidiert: „Das wäre wünschenswert.“ Falls nicht, kann er sich auch einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten mehrerer Fraktionen vorstellen.

„Wir haben uns noch keine Gedanken gemacht. Das sind ja noch zwei Jahre hin“, sagt FDP-Fraktionschef Jörg Löhler.

Die Sozialdemokraten sind ein Stück weiter. Am 23. April tagt der Stadtverbandsvorstand zum Thema. „Wenn man realistische Chancen haben möchte, muss man in viele Richtungen planen“, so SPD-Parteivorsitzender Kocay Ekici. Die SPD habe mit der Personalplanung für die Kommunalwahlen bereits begonnen, bis zur Sommerpause will sich die Partei auch zur Bürgermeisterfrage positionieren. Zum jetzigen Zeitpunkt sei sowohl eine gemeinsame Kandidatensuche als auch ein eigener Kandidat denkbar. „Wir sehen keinen Druck und sind völlig ergebnisoffen.“ Er sei gespannt auf ein „zweites Brainstorming“ in der Stadtverbandssitzung.

Grünen-Chef Christian Gaumitz: „Wir sprechen mit allen Oppositionsparteien, ob ein gemeinsamer Kandidat möglich ist“, sagt Gaumitz. „Der Bürgermeister muss sich jetzt aber auch erklären.“

Die CDU geht das Thema gelassen an: „Wir haben noch gut zwei Jahre Zeit. Im Moment gibt es keine Notwendigkeit, sich mit einem Nachfolger zu beschäftigen“, sagt Parteichef Lars Christoph. Eine weitere Amtszeit von Franz-Josef Moormann schließt er nicht aus: „Meine Unterstützung hat er, und ich denke auch die der Partei. Es wäre für die Stadt gut, wenn er noch mal antreten würde.“ Die CDU wolle das weitere Vorgehen beraten, wenn der amtierende Bürgermeister seine Entscheidung publik gemacht habe.

Wie auch immer — folgende Namen sind im Gespräch: Lars Christoph, Dorothea Zillmer, Markus Leßmann, Norbert Kallen, Ingo Kotzian, (alle CDU), Anneli Palmen (SPD), Christian Gaumitz (Grüne), Sebastian Semmler (Verwaltung).