DJK Rheinkraft Neuss: Mit voller Kraft ins Jubiläumsjahr

Die DJK Rheinkraft Neuss feiert 100-jähriges Bestehen. Ein Blick in die Historie.

DJK Rheinkraft Neuss: Mit voller Kraft ins Jubiläumsjahr
Foto: Archiv

Neuss. Am 28. Juni 1914 wurden der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, und seine Frau bei ihrem Besuch in Sarajevo von Gavrilo Princip, dem Mitglied einer serbisch-nationalistischen Bewegung, ermordet. Das Attentat war der Auslöser des Ersten Weltkriegs.

DJK Rheinkraft Neuss: Mit voller Kraft ins Jubiläumsjahr
Foto: Archiv

Dass am selben Tag eine Gruppe von Hobbyfußballern um Jean Pullen die „Jünglings-Kongregation an St. Dreikönigen“ gründete, hatte in den Geschichtsbüchern natürlich nicht den gleichen Stellenwert, ist für Neuss jedoch von großer Bedeutung. Sechs Jahre später wurde die Umbenennung in Deutsche Jugendkraft vorgenommen, heute kennt den Verein jeder unter dem Namen DJK Rheinkraft.

DJK Rheinkraft Neuss: Mit voller Kraft ins Jubiläumsjahr
Foto: Archiv

Er zählt mit fast 1 000 Mitgliedern in der Stadt zu den einflussreichsten Clubs, der zudem für Kontinuität steht: In 100 Jahren wurde nur fünfmal der Vorstand gewechselt, die aktuelle Führungsriege um den Vorsitzenden Guido Kluth wurde kürzlich einmal mehr einstimmig im Amt bestätigt.

Es gab auch Widerstände in der Vereinsgeschichte zu überwinden — so in den Anfangsjahren seitens der Kirche, die sich etwa wegen des „Sports von Damen mit kurzer Sporthose, zeitweise sogar ohne Strümpfe“ echauffierte. Derartige Hürden, wie auch 1935, als Himmler konfessionelle Sportgruppen verbat, wurden jedoch gemeistert. Heute präsentiert sich die DJK Rheinkraft als moderner Mehrspartenverein von Fußball bis Freizeitsport und der Wolker-Anlage als Heimstätte.

Überregional von Bedeutung ist etwa der inzwischen vom Stadtsportverband mitorganisierte Novesia Cup für U13-Fußballteams, an dem in jedem Jahr viele internationale Mannschaften teilnehmen. Das Juniorenturnier sucht in dieser Altersklasse in Deutschland seinesgleichen.

Bundesweit für Schlagzeilen hat auch das Angebot der Leichtathletikabteilung, Gehörlose und Hörende gemeinsam trainieren zu lassen, gesorgt. Hinter dieser Idee steht der Vorsitzende Guido Kluth persönlich, der als Bundestrainer für gehörlose Leichtathleten bei der DJK Rheinkraft das richtige Betätigungsfeld für dieses Experiment fand, das vom Bundesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen als erstes Projekt eines Neusser Vereins in die deutsche Inklusionskarte aufgenommen worden.

Nicht zuletzt hat die Leichtathletikabteilung der DJK aber auch große Talente hervorgebracht — wie Läuferin Alexandra Selzer oder Kugelstoßerin und Speerwerferin Celia Hagt.

Ihr 100-jähriges Bestehen feiert die DJK Rheinkraft mit einer Sportwoche mit Frühschoppen, Folklore und Fußball vom 18. bis 22. Juni auf der Wolker-Anlage sowie einem Festakt im Zeughaus am 28. Juni.