Flagfootball: Liegestützen gegen die Überheblichkeit
Die Meerbusch Eagles wollen am Mittwoch wieder Deutscher Meister werden. Nach der Auflösung der NFL Europe fallen ab diesem Jahr Europa- und Weltmeisterschaften weg, gilt der Titel im eigenen Land demnach als größt möglicher Erfolg.
Strümp. Am Mittwoch greifen die Meerbusch Eagles wieder einmal nach dem nationalen Titel im Flag Football für Schulen. Der mehrfache Deutsche Meister und zweifache Europameister trägt in Bingen als NRW-Vertreter erneut die Favoritenbürde. In der Vorrunde trifft man auf die Teams aus Rheinland-Pfalz, Sachsen und Niedersachsen.
Nach der Auflösung der NFL Europe fallen ab diesem Jahr Europa- und Weltmeisterschaften weg, gilt der Titel im eigenen Land demnach als größt möglicher Erfolg. Auflösungserscheinungen gibt es zumindest am Meerbusch-Gymnasium jedoch nicht.
"Das ist dennoch natürlich ein großer Einschnitt", sagt AG-Leiter Arndt Weule, der sich an seiner Schule jedoch über mangelndes Interesse nicht beklagen kann. "Wir kriegen mit 20 Schülern immer noch locker zwei Teams zusammen."
Buchstäblich am Ball bleiben auch die sechs Coaches, die fest davon überzeugt sind, dass auch dieser Jahrgang das Zeug zum Titel hat.
"Der NRW-Meister ist automatisch Favorit. Allerdings kennen wir die anderen Teams nicht, eine Überraschung ist immer mal möglich", warnt Tilman Weise, der ein wirksames Rezept gegen mögliche Überheblichkeit hat: "Dann werden Straf-Liegestützen gemacht." Dass die Gegner aus anderen Bundesländern den Eagles oft nicht das Wasser reichen können, wundert Headcoach Martin Weidner nicht: "Da gibt es ja kaum Teams, die gewinnen zweimal und sind schon in der Endrunde."
Die Coaches sind trotz der zum Teil deutlichen Siege gegen überforderte Gegner immer bemüht, die jungen Schüler weiter zu fördern. "Wir haben ein Standardrepertoire, das aber stets durch neue Spielzüge weiterentwickelt wird", erklärt Weidner. "Das müssen wir auch, denn andere gucken sich sehr viel bei uns ab", ergänzt Patrick Krause.
Durch den Wegfall von EM und WM fehlt auch für die Strümper der Reiz, Reisen nach China oder Kanada anzutreten, wie es die Trainer, die früher alle selbst als Flag Footballer auf dem Spielfeld standen, erleben durften. "Darunter leidet zwar ein wenig die Motivation, dennoch ist es ja auch nicht so schlecht, Deutscher Meister zu werden", erzählt Steffen Kunnen.