Fußball: Kapellen wird zu spät gefährlich
Starke Ratinger lassen Kapellen beim 0:2 keine Chance.
Kapellen. Gegen diese Ratinger Germania kann man verlieren. Gut war die Leistung des SC Kapellen bei der 0:2-Heimniederlage (0:1) aber trotzdem nicht. Gegen einen extrem spielstarken Konkurrenten konnte der Oberligist erst nach dem zweiten Gegentreffer und einer Umstellung Druck entwickeln. Das war am Ende zu wenig für einen Punkt.
Wie stark die Gäste besetzt sind, ließ sich schon aus der Tatsache ableiten, dass Trainer Peter Radojewski sich den Luxus erlaubte, einen Daniel Rehag und einen Sascha Meier nur von der Bank zu bringen. Dementsprechend richtete SCK-Trainer Frank Mitschkowski sein System aus: Robert Wilschrey rückte auf die Rechtsverteidigerposition, um die Aktionen des schnellen Ali Can Ilbay einzudämmen. Für Sükrü Ak spielte Frederic Leufgen.
Nach einem zurückhaltenden Beginn wurde Ratingen zunehmend spielbestimmender und erwischte die Hintermannschaft des SCK nach 25 Minuten auf dem falschen Fuß. Ilbay nahm aus dem Mittelfeld Tempo auf und wurde von Spielmacher Daniel Keita-Ruel im richtigen Moment per Heber eingesetzt, um dann völlig frei vor Torwart Christopher Möllering zu vollenden.
Der Schlussmann war es auch, der mit einer starken Parade gegen Orhan Dombayci das 0:2 verhinderte (33.). Auch bei einem Kopfball von Keita-Ruel hatten die Gastgeber Glück. Im Herausspielen von Chancen tat sich Kapellen trotz relativ viel Ballbesitz gegen die Ratinger Viererkette schwer.
Sturmspitze Andrej Hildenberg hing in der Luft, über die Außenbahnen lief lange kein einziger Angriff. Noch schlimmer kam es nach 51 Minuten, als Ömer Okyar ein Schnitzer unterlief: Eine Flanke köpfte er genau vor die Füße von Yusuf Keser, der zum 2:0 einschob.
Doch statt nun den Ball laufen zu lassen, verlor Ratingen die Kontrolle über die Partie. Schütz knallte einen langen Wilschrey-Ball nur um Zentimeter neben das Tor, Hildenberg machte aus einer Kohlen-Flanke zu wenig. Nach einem weiteren Sahnepass von Wilschrey konnte Torwart Dennis Raschka in allerhöchster Not gegen Kohlen retten.
Und auch bei der wohl dicksten Kapellener Gelegenheit war der Rechtsaußen beteiligt, sein Kopfball aus fünf Metern rauschte allerdings über das Tor (83.). Für Kapellens Trainer Mitschkowski wäre mehr drin gewesen: „Ratingen war bärenstark, die Tore fallen aber nach zwei individuellen Fehlern. Am Ende kamen wir noch einmal, hätten da aber mehr aus unseren Chancen machen müssen.“