Fußball: TuS Bösinghoven - Eine eingeschworene Gemeinschaft
Drei Aufstiege in drei Jahren – der TuS Bösinghoven schwimmt auf einer beispiellosen Erfolgswelle, die in der Landesliga anhalten soll.
Bösinghoven. Das kürzlich am Supermarkt in Bösinghoven angebrachte, überdimensionale Plakat des TuS Bösinghoven macht es deutlich: Ein ganzer Ort freut sich auf die bevorstehende Saison in der Fußball-Landesliga.
Der Durchmarsch der Dorf-Kicker von der KreisligaB in die Landesliga innerhalb von drei Jahren ist vor allem mit einem Namen verknüpft: Christoph Peters.
Doch der Sportdirektor wehrt ab: "Ich war vielleicht der Antreiber, aber alleine schafft man gar nichts", sagt er und sieht die Mannschaft im Hintergrund mit seinem Vater Johannes Peters, dem Vereins-Vorsitzenden, oder Abteilungsleiter Heiner Linßen bis hin zu Betreuer Manfred Porten und Trainer Wolfgang Jeschke ("um nur einige zu nennen") als eine eingeschworene Gemeinschaft.
Und das gelte auch für das Team, das auf dem grünen Rasen von Erfolg zu Erfolg eilt. "Niemand kommt zu uns wegen des Geldes. Wir machen viel auch außerhalb des Platzes, spielen Golf, gehen ins Spielcasino oder haben für die kommende Abschlusstour eine Fahrt auf der Aida gebucht. Wir wollen hier etwas Langfristiges aufbauen, dafür braucht man gestandene Männer. Und die findest du hier beim TuS", so Peters.
Überhaupt das liebe Geld: "Viele denken ja, ich pumpe hier alles alleine in den Verein. Das ist absoluter Blödsinn", erzählt der Sportdirektor.
Vielmehr reihe der Geschäftsführer von Kälte Klima Peters sich in einen Pool von fünf, sechs Sponsoren ein, die im mittleren vierstelligen Bereich die Senioren-Fußballer unterstützten, während die bereitgestellten finanziellen Mittel des Fördervereins zu Dreiviertel in die Jugend fließen würden.
Dem Unterbau gelte ohnehin in den kommenden ein, zwei Jahren erhöhte Aufmerksamkeit, dafür habe man nicht zuletzt einige namhafte Trainer gewinnen können. "Wir wollen mit der A- und der B-Jugend in die höchste Leistungsklasse des Kreises, mit den A-Junioren mittelfristig sogar in die Niederrheinliga", erzählt Peters.
Auch die zweite Mannschaft, die parallel zur ersten im Frühjahr den Aufstieg in die KreisligaB geschafft hat, müsse so schnell wie möglich in die KreisligaA, um auch den Spielern, die im Landesliga-Kader im zweiten Glied stehen, Spielpraxis auf hohem Niveau einzuräumen.
Die Zielsetzung für die erste Mannschaft sei dagegen vergleichsweise bescheiden. "Auch wenn einige uns schon als Mitfavoriten sehen. Ernsthaft, wir wollen nicht wieder aufsteigen, ein einstelliger Tabellenplatz wäre gut", sagt der Sportdirektor, der aber auch überzeugt davon ist, dass die Bösinghovener nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. "Es sei denn, vier Stammspieler ziehen sich einen Kreuzbandriss zu."
Wie sehr der TuS von bestimmten Spielern abhängig ist, zeigt sich jetzt in der Vorbereitung. Kapitän Roberto Gambino hat sich die Nase gebrochen, er wird frühestens zum Saisonstart wieder einsatzbereit sein.
"Das merkt man unserem Spiel deutlich an, da fehlt es an Linie", so Peters, der von den Neuzugängen besonders Semir Purisevic hervorhebt. Der Stürmer hat in fünf Testspielen schon dreimal getroffen. Sonntag bestreitet der TuS sein letztes Freundschaftsspiel bei Fortuna Dilkrath.