Fußball/TuS Bösinghoven: Ex-Fortunen lösen Euphorie aus
Mit Axel Lawareé und Robert Palikuca ist der TuS Bösinghoven ein Aufstiegsaspirant.
Bösinghoven. Die Fans des TuS Bösinghoven rieben sich am Sonntag begeistert die Augen: Sage und schreibe 8:0 führte der Landesligist gegen den höherklassigen Niederrheinligisten Viktoria Goch zur Pause. Die Verzückung beim Anhang perfekt machte Robert Palikuca mit einem Hattrick kurz vor dem Halbzeitpfiff. Bei dem Ergebnis blieb es bis zum Schluss.
"Wir sind mit dieser Mannschaft sicherlich in der Lage, um den Aufstieg mitzuspielen. Pflicht ist er aber nicht", betont Sportdirektor Christoph Peters. Dass Spieler wie Axel Lawareé oder Robert Palikuca von Fortuna Düsseldorf an den Windmühlenweg gekommen sind, ist zum einen den guten Kontakten von Peters, der beim Zweitligisten in das Sponsoring eingebunden ist, zu verdanken. "Die beiden haben hier aber auch ohne jeden Druck wieder richtig Spaß am Fußball", bekräftigt der Manager.
Geld würden die Ex-Profis nicht kassieren, im Gegenteil: So habe Palikuca, der inzwischen bei der Fortuna-Geschäftsstelle eine Anstellung gefunden hat, sogar freiwillig den Mitgliedsbeitrag entrichtet.
Andere Neuzugänge wie Christian Spielmann, der berufsbedingt aus Ostwestfalen nach Düsseldorf gezogen ist, oder Mehmet Yilmaz, der vom VfR Neuss zum TuS wechselte, hätten sich sogar selbst angeboten.
"Wir haben inzwischen als Verein nicht den schlechtesten Namen. Allerdings ist das ab dieser Liga auch normal, dass Fußballer beim Training vorbeischauen und fragen, ob man sie nicht gebrauchen kann", erklärt der Sportdirektor.
Bereits in der vergangenen Aufstiegs-Saison hätten um die 20 Akteure, sogar aus dem Raum Kleve oder Moers, beim TuS auf der Matte gestanden. Keiner habe jedoch die Klasse gehabt, um in den Kader aufgenommen zu werden.
Dass man in der am 15.August mit einem Auswärtsspiel bei Tura Duisburg startenden Spielzeit in einer anderen Gruppe als zuvor antreten wird, empfindet Peters eher als Vorteil. "Die Gruppe ist vielleicht ein Tick leichter." Teams wie Hamborn, Tönisberg oder Nettetal schätzt er, gemessen an den Neuzugängen und Testspielergebnissen, dennoch als sehr stark ein.
Seinem Trainer Wolfgang Jeschke traut er jedenfalls zu, aus den insgesamt zehn Neuen eine homogene Einheit zu bilden. "Der Wolfgang ist einfach ein Phänomen. Er könnte auch viel höher als Trainer arbeiten, wenn sein Beruf das zulassen würde."
Im Verein genieße ohnehin längst nicht mehr nur die erste Mannschaft die alleinige Aufmerksamkeit. Auch in die Jugend wird mittlerweile viel investiert. Zudem liebäugelt die Zweite in der Kreisliga B mit dem Aufstieg, da Spieler wie Michael Lurz sich freiwillig der Reserve angeschlossen haben.