Fußball/TuS Bösinghoven: Ziel ist der Klassenerhalt
Nach fünf Aufstiegen in sechs Jahren tritt Bösinghoven in der Oberliga an. Neuer Trainer ist Martin Stasch.
Bösinghoven. 2006 spielte der der TuS Bösinghoven noch in der Kreisliga B. In der neuen Saison, die am Sonntag mit einem Heimspiel gegen Ratingen startet, tritt der Dorfverein nun in der Oberliga an, der fünfthöchsten Klasse im deutschen Fußball.
Nach fünf Aufstiegen in sechs Jahren legte Erfolgscoach Wolfgang Jeschke aus beruflichen Gründen sein Amt nieder. Einen Nachfolger musste der Vorstand nicht lange suchen. Der bisherige Assistent Martin Stasch rückt zum Chef auf — und das mit erst 28 Jahren.
Für Stasch ist das kein Problem: „Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Nachdem Florian Meier mit seiner schweren Verletzung ohnehin länger ausfällt, gibt es mit Baris Kilic aktuell nur einen Spieler, der älter ist als ich.“ Stasch will die erfolgreiche Arbeit von Jeschke in dessen Sinne fortsetzen, aber dennoch eigene Akzente setzen. „Wer so oft aufgestiegen ist, kann nicht viel falsch gemacht haben. Dennoch werde ich natürlich versuchen, meinen eigenen Stil zu finden“, sagt Stasch.
Bei womöglich bis zu sieben Absteigern aus der Oberliga könne das Ziel nur Klassenerhalt lauten. „Alles andere wäre vermessen“, so der Coach, der insgeheim dennoch auf eine ruhige Spielzeit hofft. „Platz zehn wäre gut, mehr ein Traum.“
Allerdings wartet auf den TuS ein extrem schweres Auftaktprogramm. Nach dem Heimspiel gegen Ratingen folgen die Begegnungen gegen die U23 von Rot-Weiß Oberhausen, Schwarz-Weiß Essen und den KFC Uerdingen. „Nach diesen vier Partien steht fest, auf welchem Niveau wir spielen müssen, um in der Liga bestehen zu können.“
Das Spiel in Krefeld am 18. August bezeichnet er als vorläufigen Höhepunkt des rasanten Aufstiegs der Bösinghovener. „Einmal in der Grotenburg auflaufen zu dürfen, ist für die meisten meiner Spieler mit Sicherheit das Größte. Viele, ich auch, standen dort früher noch als Zuschauer auf der Tribüne.“
Gleich zehn Abgänge musste der TuS verkraften, darunter Stammkräfte wie Roberto Gambino, Malte Orlikowski, Marc Sesterhenn oder Robert Palikuca. „Keiner hat uns aus sportlichen Gründen verlassen. Das sind alles feine Jungs, die der Familie oder dem Beruf den Vorzug geben oder aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten mussten“, bedauert Stasch den Aderlass.
Acht Neuzugänge stehen bis jetzt im Kader, gestern Abend sollte noch ein weiterer Hochkaräter hinzukommen. Dem neu gewählten Kapitän Andreas Altenbeck (Schermbeck) und Christos Pappas (Velbert) traut Stasch am ehesten den Sprung in die Stammelf zu, „aber auch die Spieler aus unterklassigen Vereinen haben sich sehr gut integriert. Sie werden ihre Spielzeit bekommen“, verspricht der 28-Jährige.
Stasch war bei allen Verpflichtungen involviert. „Das war selbstverständlich, ich konnte auch mein Veto einlegen. Wichtig war mir, dass die Neuzugänge charakterlich in das Gefüge passen.“ Dennoch hadert der Trainer ein wenig mit dem Verlauf der Vorbereitung: „Die Verletztenliste ist lang, beim letzten Testspiel musste ich ohne Elf auskommen.“