Diese Entscheidung, es war bereits die zweite Herausstellung gegen die Grün-Weißen, nachdem Niklas Fischel wegen versuchtem Nachtretens in der 58. Minute des Feldes verwiesen worden war, sorgte für großen Unmut bei den VfR-Fans und Offiziellen. Trainer Jörg Ferber stürmte gar den Platz, um seinem Frust Luft zu machen.

"Seit Wochen hat sich alles gegen uns verschworen. Die zweite Rote Karte war eine bodenlose Unverschämtheit, ein Allerwelts-Zweikampf. Beide Spieler werden uns bestimmt vier Wochen im Aufstiegskampf ausfallen. Jetzt wird es personell wirklich eng", so der VfR-Coach.

Da spielte es kaum noch eine Rolle, dass die Gastgebertrotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit gegen den Spitzenreiter ein 0:0 erkämpft hatten. "Wir wollten hier an die Spitze, doch das war nicht möglich", urteilte Ferber.

Dabei hatte seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Doch sowohl Michael Röder als auch Kevin Scholz scheiterten aus aussichtsreichen Positionen. Gökhan Dalkiran zirkelte einen Freistoß knapp über das Gästetor. Die Sportfreunde versteckten sich jedoch keineswegs und spielten ebenfalls munter nach vorn.

Nach der Pause erhöhten die Neusser den Druck und erspielten sich die ersten Möglichkeiten. Doch mit seiner "Kurzschluss-Reaktion" erwies Fischel just in dieser Phase dem VfR einen Bärendienst. Ferber brachte Jerome van der Heusen für Dalkiran (58.) und stellte seine Elf um, die sich nun jedoch beinahe pausenlos Angriffen der Gäste ausgesetzt sah.

Zwar waren die bei Weitschüssen gefährlich, jedoch beinahe nie zwingend. Nachdem Ferber mit Marcel Schwarz für Kevin Scholz (75.) die Defensive verstärkt hatte, versuchte sich der VfR ausschließlich im Konterspiel, jedoch mit nur noch einer Chance durch van der Heusen. Dann gab es die zweite Rote Karte und die Jagdszenen von der Hammer Landstraße, die durch vier Einsatzwagen der Polizei unter Kontrolle gebracht wurden.