Handball: Fünf Minuten kosten TSV die Überraschung
Dormagen unterliegt Melsungen nach guter kämpferischer Leistung mit 31:36 (12:16).
Kassel. "Wir haben die ersten fünf Minuten gepennt. Ich glaube, so früh habe ich noch nie eine Auszeit genommen." Kai Wandschneider, Trainer des Handball-Bundesligisten TSV Dormagen hatte die Grüne Karte bereits nach fünf Minuten und 18 Sekunden auf den Tisch gelegt und nach der einminütigen Unterbrechung den Griechen Spyros Balomenos ins Spiel gegen die MT Melsungen gebracht.
"Dann haben wir uns ins Spiel reingekämpft und kamen bis auf 14:12 heran. Schade, dass in dieser Phase der mögliche Anschlusstreffer nicht gelang." Wandschneider äußerst sich normalerweise nicht über die Schiedsrichter. Doch in Melsungen war er noch lange nach dem Abpfiff verärgert: "Wir haben heute sicher ein gutes Bundesligaspiel erlebt. Es hat aber leider unter der schlechten Leistung der Unpateiischen gelitten."
Tatsächlich hatten die beiden Referees mehrfach eine merkwürdige Sicht der Dinge. So wurden gleich zwei klare Fouls gegen Balomenos nicht geahndet. Sebastian Linder wurde mehrfach am Kreis regelwidrig am Fangen des Balles gehindert - kein Pfiff. In der zweiten Hälfte blieb er sogar angeschlagen im Kreis liegen - doch Melsungens Tellander durfte den Konter zum 26:21 laufen.
Das Fazit des dänischen MT-Trainers Ryan Zinglersen fiel natürlich positiv aus: "Mir hat bei meinen Spielern das Feuer in der Anfangsphase gut gefallen. Vom TSV bin ich beeindruckt. Sie haben bis zur letzten Minute gekämpft und immer wieder einen schönen Handball gespielt."
Der Unterschied zur letzten Saison drückt sich letztlich im Ergebnis aus: Damals ging der TSV in Kassel mit 30:43 unter. Diesmal wäre für die Rheinländer sogar mehr drin gewesen als die Niederlage. Dann aber hätte auch der Boden mitspielen müssen. Doch der war in der umgebauten Messehalle so uneben verlegt, dass das Team, das regelmäßig darauf spielt, einen Vorteil hat.