Handball: Demonstration Kieler Stärke

Dormagen unterliegt dem Titelverteidiger in ausverkaufter Halle deutlich mit 25:33.

Dormagen. Das Wunder vom ersten Bundesliga-Spieltag wiederholte sich nicht ein weiteres Mal. Am Tag nach Weihnachten ließ der haushohe Meisterschafts-Favorit THW Kiel beim TSV Dormagen nichts anbrennen, gewann spielerisch leicht mit 33:25 (19:11) und revanchierte sich damit für den Punktverlust beim 28:28-Remis zum Saisonauftakt.

Gleich zu Beginn des Spiels machte der Tabellenführer und Titelverteidiger deutlich, dass er seine makellose Auswärtsbilanz beibehalten will. Über die Spielstände 4:0, 9:3, 14:7 und bis hin zur deutlichen 19:11-Halbzeitführung dominierten die Gäste beim Rekordspiel im ausverkauften Sportcenter, das 3002 Zuschauer sahen. Auch die Umstellung von TSV-Trainer Kai Wandschneider auf eine 4:2-Deckung Mitte der ersten Halbzeit fruchtete nicht.

Höher allerdings fiel die Dormagener Niederlage nicht aus, denn nach der Pause war der von einem Kopftreffer zusätzlich motivierte Joachim Kurth ein sicherer Rückhalt im Tor. Und während die Kieler Offensive keinesfalls mehr so treffsicher war wie in den ersten 30 Minuten, so zeigten die Gastgeber viele gelungene Angriffsaktionen. Mehrfach kam der TSV bis auf sechs Tore heran, wobei vor allem Maciej Dmytruszynski mit drei Treffern in Folge zu glänzen wusste.

Gerade hatte er das 20:27 in der 50. Minute erzielt, als er in der nächsten Aktion unglücklich auf dem Boden landete und sein linkes Knie verdrehte. Die schlimme Vermutung: Kreuzbandriss. Erst im Verlauf des heutigen Tages wird feststehen, ob Wandschneider für die restlichen 16 Spiele mit dem langen Abwehrchef planen kann.

"Natürlich sind wir froh, dass wir diesmal gegen Dormagen gewonnen haben", erklärte Kiels Coach Alfred Gislason. Und auch Wandschneider war "sehr zufrieden" mit dem Jahresabschluss: "Gegen diese Kieler Mannschaft mit acht Toren zu verlieren, das ist schon aller Ehren wert."

THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker sprach nach der Partie von einer "glänzenden Ausgangsposition" in der nationalen Meisterschaft: "Wir haben uns nach dem Remis gegen Dormagen von Spiel zu Spiel gesteigert." TSV-Manager Uli Derad gratulierte zu einem weiteren Rekord: "Das ist schon eine tolle Leistung, den Saisonrekord von Lemgo zu knacken." Die Ostwestfalen hatten 2002 34:0-Punkte in Folge geholt, Kiel hat jetzt 35:1.