Handball: Der Quirinus Cup ist ein Selbstläufer
Vom 6. bis 8. Juni findet die 32. Auflage des Turniers mit rund 3000 jungen Handballern statt.
Neuss. Es ist wie in jedem Jahr, wenn sich Pfingsten und damit der Quirinus Cup nähert: Der Neusser HV steht als Ausrichter eines der größten Jugendhandball-Turniere überhaupt vor einer logistischen Mammutaufgabe.
Eine Ansammlung von Zahlen belegt das Ausmaß des Aufwands: 198 Mannschaften aus 13 Nationen kommen für die drei Tage nach Neuss. Rund 3000 junge Sportler müssen in Hotels oder Sporthallen untergebracht und natürlich auch versorgt werden. Eine Tonne Salat, 6000 Liter Getränke und 12 000 Brötchen müssen dafür unter anderem bestellt werden. Und dass es bei insgesamt 530 Partien auch nicht einfach ist, den Überblick über die Spielpläne zu behalten, liegt auf der Hand.
„Werbung müssen wir längst nicht mehr machen“, sagt Organisationschef Wolfgang Spangenberger. Stattdessen könne der NHV aus den Bewerbungen die Rosinen herauspicken und so auch immer wieder neue Teams präsentieren. „Wir haben in diesem Jahr außergewöhnlich viele Jugendbundesligisten am Start“, erklärt Jochen Kallenberg, der sich stets mit der Zusammenstellung der Spielpläne herumschlagen muss. „Früher noch mit Bleistift und Radiergummi auf einem DIN-A3-Papier. Heute geht es dank Computer und Internet schneller.“
77 Mannschaften, die hoffen, die Finalspiele in den neun Jugendklassen am Sonntag in der Sporthalle an der Weberstraße zu erreichen, kommen aus dem Ausland — aus benachbarten Ländern, aber eben auch aus Rumänien, Slowenien, der Türkei oder Moldawien. Die Mannschaften aus Chisinau habe mit rund 2500 Kilometer die weiteste Anreise, erzählt Spangenberger. „Bei den Moldawiern müssen wir immer auch hoffen, dass der Bus nicht an der Grenze konfisziert wird. Dann war’s das mit dem Quirinus Cup.“ Lohn der Mühen: „Die meisten osteuropäischen Club müssen nur ihre Anreise zahlen. Das geht natürlich alles nicht ohne Sponsoren“, betont Spangenberger.
Es geht aber auch nicht ohne die vielen freiwilligen Helfer, allein der Neusser HV stellt um die 150. Hinzu kommen die Ehrenamtlichen von fünf befreundeten Vereinen, denn es wird nicht nur in zehn Hallen in Neuss, sondern auch in Dormagen, Zons und Kaarst gespielt.
Für die jungen Handballer sei vor allem der Finaltag ein einmaliges Erlebnis, so Spangenberger: „Wer hat in dem Alter schon mal die Möglichkeit, vor 1000 Zuschauern zu spielen? Und wenn vor dem Anpfiff sogar die Nationalhymnen gespielt werden, macht das die Spieler so richtig stolz“, sagt der Turnierchef.