Handball: Die Statistik spricht gegen den TSV Bayer

Zum zweiten Spitzenspiel binnen einer Woche tritt der TSV Bayer Dormagen heute beim TV Willstätt-Ortenau an.

Dormagen. Keinen Moment des Durchschnaufens erhält zur Zeit der personell arg gebeutelte TSV Bayer Dormagen. Der Spitzenreiter der 2. Handball-Bundesliga Süd, der vor Wochenfrist nach 23:27-Rückstand beim 31:31-Unentschieden gegen den Tabellenzweiten HSC 2000 Coburg noch einmal mit einem "Blauen Auge" davongekommen war, gastiert heute Abend (19.30 Uhr) in der Hanauerlandhalle beim Tabellenvierten TV Willstätt-Ortenau. "Eine ganz schwierige Aufgabe. Willstätt war bereits im Vorjahr ganz dicht oben dran und scheint diese Saison eher noch stabiler zu sein", warnt TSV-Coach Kai Wandschneider vor dem Gastgeber, der mit 11:3-Punkten nur zwei Zähler hinter den Dormagenern rangiert. Um bestmöglich auf die Aufgabe vorbereitet zu sein, reisten die Chemiestädter breits gestern in den Süden. Mit dabei auch Neuzugang Máté Józsa, der die verletzten Kreisläufer Kjell Landsberg und Ingo Meckes ersetzen soll (siehe nebenstehenden Artikel). Der Ungar kam erst Mitte der Woche in Dormagen an und bestieg quasi im gleichen Atemzug den Bus zum Auswärtsspiel.

Vor dem Spitzenspiel gegen den alten Rivalen aus Willstätt werden Erinnerungen an die vergangene Saison wach. Im November 2006 demontierte das Team von Goran Suton in der Hanauerlandhalle zunächst den Bundesliga-Aufsteiger TuSEM Essen mit 30:28, um kurz darauf einen fast noch spektakuläreren 31:27-Coup gegen die Bayer-Truppe zu landen. Damals schnupperte der TVW anschließend für kurze Zeit an Rang zwei, der zur Relegation um den Bundesliga-Aufstieg qualifiziert hätte. "Denen ging zum Ende hin dann die Luft aus, aber in diesem Jahr sind sie wieder ein ernstzunehmender Anwärter auf einen der Spitzenplätze", ist sich TSV-Coach Wandschneider sicher. Tabellenzweiter wären die seit mehr als einem Jahr zu Hause ungeschlagenen Ortenauer in jedem Fall auch wieder bei einem Sieg am heutigen Abend. Bei einem Erfolg mit mehr als acht Toren Unterschied winkt sogar die Tabellenführung.

"Es macht Spaß oben dabei zu sein„, denkt Goran Suton zwar nicht ans Torverhältnis, doch mit einem Sieg über Dormagen will er sich in der Spitzengruppe festsetzen. Auch Torhüter Daniel Sdunek glaubt fest an einen Heimerfolg: “Wir spielen zu Hause und haben eine Serie zu verteidigen. Wir sind gut genug, Dormagen zu schlagen", kündigt er selbstbewusst an. Da haben die Rheinländer natürlich etwas dagegen, aber die Auswärtsbilanz bei fünf Spielen und nur einem Sieg spricht eindeutig gegen die Wandschneider-Truppe. RaW