Handball: „Schwarze Mauer“ des TSV Dormagen steht

TSV Bayer Dormagen gewinnt beim starken Aufsteiger HSC Coburg deutlich mit 38:28

<strong>Coburg/Dormagen. Die rund 430 Kilometer lange Fahrt von Dormagen ins oberfränkische Coburg hatte sich für alle, die dem TSV Bayer Dormagen nahe stehen, gelohnt. Fan-Club-Vorsitzender Christian Genzer und seine 30 Personen starke Fan-Gruppe konnten nach der Partie zusammen mit den Spielern den überaus geglückten Auftritt des TSV in der mit 1250 Zuschauern ausverkauften Coburger Sporthalle Anger Veste feiern. Mit 38:28 (17:11) fuhr der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga nicht nur den bereits zehnten Auswärtssieg der laufenden Saison ein, sondern gewann auch die von TSV-Trainer Kai Wandschneider als "Königsetappe" bezeichnete Partie beim besten Aufsteiger der Saison, der den Dormagenern im Hinspiel den einzigen Punktverlust vor eigenem Publikum bescherte, mit Bravour. "Wir waren vorgewarnt, von Beginn an konzentriert und haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt. Wir sind über Jahre zusammen gewachsen, strahlen mittlerweile die nötige Ruhe aus und die Gegner haben Respekt vor unserer ’schwarzen’ Mauer", so ein sehr zufriedener Kai Wandschneider. Die "schwarze Mauer" stand in der Tat hervorragend. Dass die Dormagener Defensive in dieser Spielzeit die wohl mit Abstand beste in der Südliga ist, zeigte sich besonders in Halbzeit eins. Ein hervorragender Vitali Feshchanka im Tor, davor eine bewegliche und kompromisslose Abwehrarbeit, die dem Gegner kaum ein Durchkommen gestattete. Vielleicht sollten die Dormagener Verantwortlichen auf der Suche nach Sponsoren einmal bei einem Betonhersteller vorstellig werden.

Aus der angesprochen starken Deckung heraus gelang es dem Spitzenreiter schon früh, sich von den Hausherren abzusetzen. Nachdem HSC-Rechtsaußen Ronny Göhl in der achten Minute noch einmal der 3:3-Ausgleich gelang, zogen die Rheinländer anschließend das Tempo an. Tolle Gegenstöße, ein Kempa-Tor und sehenswerte Anspielen an den Kreis - der TSV demonstrierte sein ganzes Können und zog innerhalb weniger Minuten auf 9:3 (17.) davon.

"Wir haben keine erste Sechs, wir haben eine erste Zwölf. Das bietet uns eine Menge an taktischen Möglichkeiten", stellte TSV-Trainer Kai Wandschneider nach dem deutlichen 38:28 (17:11) Sieg in Coburg zufrieden fest und blickte bereits auf den kommenden Freitag: "Gegen Willstätt steht die nächste ’Königsetappe’ für uns auf dem Weg in die 1. Bundesliga auf dem Programm. Wir haben die 25:26-Niederlage aus dem Hinspiel nicht vergessen und noch eine Rechnung offen, die wir gerne begleichen wollen."

Den verbalen Schlagabtausch eröffnete bereits am Freitag Willstätts Trainer Goran Suton nach dem deutlichen 32:23-Heimsieg über den EHV Aue: "Wir fahren nach Dormagen, um zwei wichtige Punkte zu holen", sagte Suton. Ihm ist aber bewusst, dass es schwer wird, den Spitzenreiter zu schlagen. "Aber wir werden alles geben, da zu gewinnen".

Die Partie Erster gegen Dritter am kommenden Freitag um 19.30 Uhr wird mit Spannung erwartet und mit einem erneut ausverkauften Dormagener Sportcenter dürfte zu rechnen sein.