Neuss. Der Neusser EV hatte vor vier Wochen die Partie in der Oberliga-Aufstiegsrunde in Stuttgart mit 4:10 verloren - unter Begleitumständen, die kritikwürdig waren. Am Freitagabend um 20 Uhr in der Südparkhalle kommen die Stuttgarter nun zum Rückspiel. Und mit dem zurückgewonnenen Selbstvertrauen nach den guten Spielen gegen die DEG II und in Lauterbach will der NEV den Ausrutscher in Stuttgart vergessen machen. Wer in den amtlichen Tabellen der Oberliga-Aufstiegsrunde nachschaut, wird sich wundern, dass darin der Name "Stuttgart" offiziell gar nicht auftaucht. Das hat zwei Gründe: Zum einen setzt sich das Team tatsächlich aus dem erfolgreichen Nachwuchs des Zweitligisten SC Bietigheim zusammen, zudem wurde die Mannschaft unter der Bezeichnung "SC Bietigheim" auch zur Aufstiegsrunde gemeldet, nachdem man in der Regionalligarunde in Baden-Württemberg noch als EC Stuttgart gespielt und die Vizemeisterschaft hinter Hügelsheim gewonnen hatte. Ein Aufstieg verbietet sich jedoch schon deswegen, weil der Deutsche Eishockey-Bund und seine Betriebsgesellschaft (ESBG) keine weitere Mannschaft aus einem Verein (SC Bietigheim) in den Spielbetrieb aufnehmen darf. Andererseits hat man in Stuttgart, wo die Spiele ausgetragen werden, eine tolle Arena gebaut, in der bald Erstliga-Eishockey (DEL) stattfinden soll. Man wollte schon das Duisburger Team abwerben, was nicht klappte. Doch die Bietigheimer würden - im Falle eines Aufstiegs in die DEL - ihre Heimat auch gar nicht verlassen. Also kommt der EC Stuttgart wieder ins Spiel, der irgendwann wieder höherklassig spielen soll, nachdem es erst vor zwei Jahren in der Oberliga eine Insolvenz mit rund 200 000 Euro Miesen gegeben hatte. Die Stuttgarter (mit 18 Punkten auf dem sechsten Platz) wollen unbedingt noch in die Play-offs der besten vier Teams. Mit einem Erfolg heute Abend könnten die Neusser der DEG II (17 Punkte, Siebter) Schützenhilfe leisten, die noch geringe Chancen auf die Play-offs hat. Am Sonntag (18.30 Uhr) muss der NEV nach Herne. Zu Saisonbeginn hatte es dort einen 4:3-Erfolg für den NEV gegeben. Inzwischen haben sich die Verhältnisse umgekehrt. Herne hat mit viel Geld sein Team für die Aufstiegsrunde verstärkt und in Neuss vor drei Wochen mit 8:0 gewonnen.