Handball/TSV Dormagen: Das Spiel der großen Abschiedsemotionen
Sechs Spieler werden vom TSV Dormagen verabschiedet.
Dormagen. Ein letzter Gang, ein letztes Spiel: Der TSV Dormagen beendet die erste Saison in der Handball-Bundesliga nach dem Wiederaufstieg im Vorjahr mit der Partie gegen den Tabellenletzten Tusem Essen. Sportlich hat das Spiel für die Dormagener keine Bedeutung mehr, der Klassenerverbleib ist schon seit zwei Wochen gesichert.
Doch emotional fällt die Partie gegen die Essener, die zwei Jahr zuvor in einer dramatischen Saison dem TSV den Bundesliga-Aufstieg vor der Nase weggeschnappt hatten, in den Bereich der "ganz besonderen Partien", denn es gilt gleich mehrere Spieler und den Sportlichen Leiter und Manager Uli Derad zu verabschieden.
"Das ist natürlich kein Spiel wie jedes andere. Es ist der Schlusspunkt einer langen Zusammenarbeit, das wird für viele sicherlich ziemlich hart werden", schließt Derad nicht aus, dass Tränen fließen werden. Während der Manager seine neue Aufgabe beim Double-Gewinner THW Kiel antritt, hört ein langjähriger Dormagener endgültig auf: Torhüter Jojo Kurth hängt mit 39 Jahren seine Handballschuhe an den Nagel.
Zehn Jahre stand er genau im Tor der TSV, hat Höhen und Tiefen miterlebt und stand immer als Identifikationsfigur für den Verein in vorderster Reihe. Seit Jahren ist er deshalb bereits in das Marketing des Bundesligisten involviert, nach dem Abgang von Derad werden seine Aufgaben nun sogar erweitert, er bleibt dem Verein also erhalten.
So ganz scheiden will Kurth jedoch nicht aus dem Wettkampfsport: Ein bis zwei Trainingseinheiten will der Mann mit dem guten Auge für den Wurf des Gegners auch in der kommenden Saison pro Woche absolvieren und vielleicht auch noch mal ins Tor zurückkehren. Allerdings nur im größten Notfall in das Bundesligator.
Neben Kurth verabschieden sich am Samstag (15 Uhr, Sportcenter) noch fünf weitere Spieler von den Fans: Neben einem weiteren Torhüter, Matthias Reckzeh (Ziel noch unbekannt), sind dies Publikumsliebling Szabolcs Laurencz (womöglich Zweitligist TSG Groß-Bieberau), Denis Zakharov (Ziel unbekannt) sowie Ingo Meckes (TSB Horkheim) und Tim Henkel (Bergischer HC).
"Wir wollen ihnen den richtigen Rahmen für ihren Abschied geben und noch einen Sieg einfahren", gibt sich Trainer Kai Wandschneider optimistisch, auch das sportliche Jahr mit einem positiven emotionalen Ereignis zu beenden: "Wir wollen ja nicht auch noch deswegen Tränen vergießen müssen."