Handball: TSV Dormagen - Die letzten Kräfte mobilisieren
Stress pur: Dormagen muss heute in Wetzlar innerhalb von elf Tagen zum vierten Mal spielen.
Dormagen. Noch einmal müssen die Bundesliga-Handballer des TSV Dormagen heute mächtig schwitzen, dann haben auch sie sich ihre Pause redlich verdient. Und die dauert wegen der Europameisterschaft in Österreich sogar sechs Wochen lang.
Doch nach dem kräftezehrenden Spiel gegen die Füchse Berlin (32:23) kurz vor Heiligabend sowie der bitteren 26:34-Niederlage im Kellerduell bei der HSG Düsseldorf am 2. Weihnachtsfeiertag muss die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider heute Abend versuchen, sich für das letzte Spiel des Jahres zum Rückrunden-Auftakt voll zu konzentrieren.
Und das könnte sich durchaus lohnen, denn der Gegner scheint auf Augenhöhe zu sein - wenn man auf Dormagener Seite denn die Leistung gegen Berlin als Maßstab nimmt. Die HSG Wetzlar zeigt als Tabellenzwölfter klar absteigende Tendenz, zuletzt gab es 1:11 Punkte. Gegen die Rhein-Neckar Löwen war man chancenlos und verlor mit 26:34.
Umso mehr wächst vor dem Duell mit dem TSV in der Rittal-Arena (20.15 Uhr) nun der Druck auf Wetzlar. "Das ist jetzt für uns natürlich ein klares Muss-Spiel", lässt Trainer Michael Roth keine Zweifel an der Zielsetzung für die Partie gegen den Vorletzten.
Will der TSV Dormagen diesen Abstiegsrang im alten Jahr noch verlassen, muss gepunktet werden. Das funktioniert erfahrungsgemäß immer dann besonders gut, wenn man unterschätzt wird. Und wenn Rückraumschütze Christoph Schindler einen großen Tag erwischt.
Beides war gegen Berlin der Fall. Die Füchse ließen sich vom TSV überrumpeln und lagen bereits zur Pause aussichtslos mit 9:16 hinten. Schindler war nicht aufzuhalten und traf zwölfmal. In Düsseldorf sahen die vielen mitgereisten Fans dann am Ende wieder jenen TSV, den sie schon zu oft in dieser Spielzeit erleben mussten.
Bis zur 42. Minute war die Partie beim Stand von 19:20 offen, doch nach dem Abpfiff lagen neun Tore zwischen Düsseldorf und Dormagen - auch wenn der Gast durch die zweifelhaften Wechselfehler-Entscheidungen benachteiligt wurde.
Dafür interessiert sich aber in der Endabrechnung keiner mehr. Auch die unglückliche Spielplan-Konstellation ist dann nur noch etwas für die Handball-Annalen. Dennoch bringen die vielen Spiele rund um Weihnachten Wandschneider auf die Palme: "Das ist ein Hammer.
Wir haben zwischen dem 20. und 26. Dezember dreimal gespielt und müssen heute wieder ran. Das ist unverantwortlich und ein Hohn für alle, die da auf dem Parkett stehen müssen." Das Hinspiel verloren die Dormagener in eigener Halle deutlich mit 24:31.