Handball: TSV Dormagen kämpft ums Überleben
Die Finanz-Situation des TSV Dormagen scheint schlimmer als zunächst befürchtet.
Dormagen. Dem TSV Dormagen steht das Wasser bis zum Hals. Nach Informationen von "ZDF online" droht dem Handball-Bundesligisten die Insolvenz. Wie das Internetportal am Donnerstag mitteilte, kämpft der diese Saison noch sieglose TSV ums finanzielle Überleben.
Ein vereinsinternes Papier gehe von einem Schuldenstand von 1,8 bis 2,5 Millionen Euro aus. Ein TSV-Sprecher wollte diese Zahlen jedoch nicht bestätigen. Der kommissarische Vereinsvorsitzende Karl-Josef Ellrich sei seit drei Wochen dabei, sich ein Bild über den Ist-Zustand zu machen.
"Die Etatplanungen waren zu optimistisch, was die Werbeeinnahmen angeht", sagte er "ZDF online". Der Club-Sprecher kündigte "zum gegebenen Zeitpunkt" eine Erklärung an.
Die Handball-Bundesliga (HBL) erwartet einen Bericht des Clubs. "Der TSV Dormagen ist vor drei Wochen aktiv auf uns zu gekommen. Daraufhin haben wir einen aktuellen testierten Stand und eine testierte Wirtschaftsplanung bis Jahresende angefordert. Sie arbeiten daran", sagt Frank Bohmann, Geschäftsführer des Ligaverbandes. Zu Insolvenzen könne er nichts sagen.
Vor drei Wochen war der bisherige Vorsitzende des Gesamtvereins TSV Bayer Dormagen, Bertram Anders, von seinem Amt zur1ückgetreten. Ellrich übernahm kommissarisch. "Die aktuellen Dinge sind nicht in den letzten zwei oder drei Monaten passiert, davon kann man ausgehen", sagte er "ZDF online".
Die genaue Höhe der Verbindlichkeiten konnte Ellrich nicht beziffern. Bereits vor zwei Wochen hatte er angekündigt auch die Spieler als "symbolisches Zeichen" zu einem Gehaltsverzicht zu bewegen: "Unsere Spielergehälter sind jedoch nicht so hoch, als dass man damit viel einsparen könnte."
Trotz all dieser Aktivitäten geht der Spielbetrieb mit der Partie heute Abend gegen den ebenfalls sieglosen Tabellenletzten HBW Balingen-Weilstetten weiter. TSV-Trainer Kai Wandschneider hofft, dass "sich die Spieler auf diese wichtige Partie konzentrieren und wir wenigstens hier ein Erfolgserlebnis feiern können, denn wir können es gebrauchen."