Handball: TSV vergibt zu viele Möglichkeiten
Bayer Dormagen verliert 29:33 beim TV Großwallstadt.
Mettmann. Das letzte Spiel war ein Spiegelbild der gesamten Hinrunde für den TSV Bayer Dormagen: Auch beim Altmeister TV Großwallstadt, derzeit auf Rang sechs der Zweiten Handball-Bundesliga, war mehr drin für den Aufsteiger als die 29:33-Niederlage (Halbzeit 14:17), mit der die Dormagener die erste Halbserie auf dem 17. Tabellenplatz beschließen.
Der würde am Saisonende den Abstieg bedeuten. Allerdings trennt den Neuling (11:27 Punkte) nur das um vier Treffer schlechtere Torverhältnis vom punktgleichen TuSEM Essen (kassierte am Freitagabend eine 17:37-Schlappe beim TV Bittenfeld) auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, und auch das bis zu Tabellenplatz elf (HCE Rostock, 17:21) reichende untere Mittelfeld der Zwanziger-Liga befindet sich noch in Schlagdistanz.
Deshalb sagt Trainer Jörg Bohrmann: „Wir müssen einfach weiterarbeiten.“ Und das bereits heute, denn am Zweiten Weihnachtsfeiertag (26., 17 Uhr) und am Sonntag (28., 17 Uhr) warten in der DJK Rimpar und dem TV Neuhausen schon die ersten beiden Gegner der Rückrunde.
In Bohrmanns Augen hatte die Niederlage vor 1236 Zuschauern in der Aschaffenburger Frankenstolz-Arena im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen scheiterten seine Schützlinge an der Routine der Gastgeber, deren älteste Spieler Pavel Prokopec (34), Michael Spatz (32) und Chen Pomeranz (30) zusammen 21 der 33 Treffer erzielten.
Und das vornehmlich aus Eins-gegen-eins-Situationen: „Wir wussten, dass Dormagen uns beim Eins-gegen-eins nicht aufhalten kann“, sah TVG-Trainer Maik Handschke seinen taktischen Schachzug voll aufgehen. „Da waren sie uns überlegen, da haben wir nicht ausreichend nachgeschoben“, gab Bohrmann zu.
Zum anderen scheiterten die Dormagener wie so oft daran, dass sie die von ihnen herausgearbeiteten Tormöglichkeiten nicht ausreichend nutzten. „Spielerisch war das wieder gut, sonst hätten wir gar nicht so viele Chancen gehabt“, sagte Bohrmann, „aber wir müssen die Dinger besser ’reinmachen.“
Allein im ersten Durchgang „haben wir vier Gegenstöße vergeben, sonst hätten wir zur Pause geführt“, ärgerte sich der Trainer — das taten die Gäste zuletzt beim 11:10 in der 21. Minute. Rühmliche Ausnahmen bildeten Kreisläufer Alexander Kübler (10 Tore), dem sein Trainer ein „überragendes Spiel“ attestierte, und Maximilian Bettin, der diesmal neben sechs (von sechs) verwandelten Siebenmetern auch noch ein halbes Dutzend Feldtore erzielte. Doch von den übrigen Feldspielern kam zu wenig — keiner konnte sich mehr als ein Mal in die Torschützenliste eintragen.
Weil der TSV jedoch von Beginn an „ein enorm hohes Temp ging, musste ich früh durchwechseln. Und da kam von der Bank zu wenig, da hatten einige einen rabenschwarzen Tag erwischt“, sagte Bohrmann. Weshalb der Neuling nun auf einem Abstiegsplatz zu „überwintern“ droht.