VdS Nievenheim sehnt die Winterpause herbei

Im vierten Heimspiel in Folge geht es am Sonntag gegen den direkten Rivalen Baumberg um wichtige Zähler im Abstiegskampf.

Rhein-Kreis-Neuss. Der überraschende 4:3-Erfolg des Fußball-Oberligisten VdS Nievenheim über Jahn Hiesfeld vor gut zwei Wochen war zwar toll für die Stimmung und das Punktekonto, aber Gift für Trainer Marko Niestroj, der seinen Kader qualitativ unbedingt aufgepeppt sehen will. Vor dem mal wieder als Sechs-Punkte-Spiel deklarierten Heimmatch gegen die Sportfreunde Baumberg (Anstoß 14.15 Uhr) stellt der junge Coach darum klar: „Der Kader ist einfach viel zu dünn. Für die Rückrunde brauchen wir definitiv noch ein, zwei neue Spieler.“

Die Nöte des Coaches sind durchaus nachvollziehbar, droht auf der Zielgeraden der beachtlichen Hinrunde doch der Sturz auf einen Abstiegsplatz. Verantwortlich dafür sind in nicht unerheblichem Maße die akuten Personalprobleme des Aufsteigers: In jedem Mannschaftsteil fehlen Schlüsselspieler — allen voran Sascha Pelka, Patrick Wesoly (Abwehr), Kai Pelzer (Mittelfeld) und Alexander Hauptmann (Angriff). Pierre Schnock kehrt nach wochenlanger Zwangspause zwar in den aktiven Kader zurück, doch neben Swen Rommerskirchen, dessen Kreuzband im Knie glücklicherweise nicht gerissen ist, müssen Sonntagnachmittag auch die angeschlagenen Nils Dübbert und Pascal Tonou womöglich passen. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch“, stöhnt Niestroj, möchte dieses Thema freilich nicht allzu hoch hängen: „Dass jede Woche zu sagen, bringt nichts, sondern liefert den Spielern nur ein Alibi. Und das will ich ihnen nicht geben.“ Fakt ist aber: Im Training standen Niestroj unter der Woche nur zehn Spieler zur Verfügung, darunter zwei Torleute. Voller Sorge blickt er darum schon jetzt auf die Rückrunde: „Da erwartet uns direkt zum Start ein Mammut-Programm.“

Noch aber stehen in der ersten Serie zwei Partien aus — und als Tabellenzwölfter liegt der Neuling mit 17 Punkten immer noch über dem Strich. Für die Sportfreunde Baumberg gilt das auf Rang 15 nicht. Die Truppe um den regionalligaerprobten Ivan Pusic (Viktoria Köln) und den ehemaligen Kapellener Patrick Becker verfügt im Gegensatz zu Nievenheim über jede Menge Oberliga-Erfahrung. Trotzdem verlor das von Marc Schweiger trainierte Team fünf der vergangenen acht Spiele.

In Nievenheim hatte Niestroj mit seinen Jungs derweil die ärgerliche 1:3-Pleite gegen Schwarz-Weiß Essen zu verarbeiten. Seine Möglichkeiten, darauf zu reagieren, sind freilich sehr begrenzt, womit die personelle Ausstattung des Kaders wieder zum Thema wird. Dabei wäre der VdS grundsätzlich in der Lage, auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. Niestroj gibt zu bedenken: „Wir sind ein Dorfverein — so etwas würde das Gehaltsgefüge sprengen und passte nicht zu meiner Philosophie.“