Handball: TSV will im Norden späte Revanche nehmen
Über sechs Jahre nach der Niederlage in der Relegation zur 1. Bundesliga stehen sich der TSV Bayer Dormagen und der Wilhelmshavener HV wieder gegenüber.
Dormagen. Mehr als sechs Jahre ist es her, dass sich der Wilhelmshavener HV und der TSV Bayer Dormagen zuletzt gegenüberstanden. Ganze drei Sekunden waren im Relegationsrückspiel noch zu spielen, und der TSV stand bereits mit einem Bein in der 1. Handball-Bundesliga.
Im vollen Dormagener Sportcenter standen die Zeichen auf Aufstieg, hatte der TSV doch die Zehn-Tore-Niederlage aus dem Hinspiel mehr als wettgemacht. Doch der Ex-Dormagener Jacek Bedzikowski hatte noch einen Blitzeinfall und ließ am Ende den WHV über den Klassenverbleib jubeln.
Zwei Akteure, die morgen beim Spitzenspiel der 3. Liga in Wilhelmshaven (19.30 Uhr, Nordfrost-Arena) aufeinandertreffen werden, waren damals aktiv dabei: Christian Köhrmann wird sich genauso gut an „die schönste Zehn-Tore-Niederlage aller Zeiten“ erinnern, wie auch der TSV-Kapitän Tobias Plaz (Relegation 2006: 32:22 in Wilhelmshaven, 24:34 in Dormagen). In der Zwischenzeit hat sich in beiden Lagern viel getan.
Während der WHV 2008 aus der Bundesliga absteigen musste, schaffte es der TSV im gleichen Jahr im dritten Anlauf nach 1987 und 1998, wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Während die Wilhelmshavener nach dem Abstieg mit dem Neuaufbau begannen, bedurfte es in Dormagen zweier Insolvenzen, um in der 3. Liga einen Neustart zu versuchen.
Beide Teams haben Erfolg dabei, stehen nach 13 Spieltagen auf dem zweiten (WHV) und vierten Platz. Nach Startschwierigkeiten in der Liga hat sich Wilhelmshaven durch einen 15:1-Punkte-Lauf ganz oben festgesetzt, wobei Trainer Christian Köhrmann immer mehr auf Spieler aus der zweiten Reihe setzt, die aufschließen konnten und für Entlastung sorgen. Das Konzept, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, geht somit sowohl beim WHV als auch beim TSV auf.
„Da sind wir uns in einigen Punkten sehr ähnlich“, befindet auch TSV-Trainer Bohrmann, der hoffe, „dass wir im hohen Norden etwas mitnehmen können.“ Dabei freut sich der TSV-Coach auf die Stimmung in der Nordfrost-Arena: „Die wir pickepacke voll sein. Da machen Spiele doch immer doppelt Spaß.“ RaW