Vikings vergeigen den Liga-Auftakt
Beim 34:35 war die Zahl der Gegentreffer für das Klatt-Team viel zu hoch. Pöter: „Diese Niederlage schmerzt.“
Konnte der HC Rhein Vikings vor dreieinhalb Monaten noch den Klassenerhalt in der Nordfrost Arena durch einen 25:23-Auswärtssieg beim Wilhelmshavener HV feiern, verpatzte die Mannschaft von Ceven Klatt den Saisonstart am Jadebusen. Nach sechzig Minuten musste sich das Neuss-Düsseldorfer Handballprojekt mit 34:35 (15:17), geschlagen geben.
„Wir haben heute in der Abwehr über 60 Minuten keinen Zugriff bekommen“, sagte Vikings-Spielmacher Philipp Pöter. „35 Gegentreffer zu kassieren ist ernüchternd. Im Angriff hat vieles funktioniert. Diese Niederlage schmerzt.“
Lange sahen die Zuschauer in der Nordfrost Arena eine ausgeglichene Begegnung, in der sich kein Team entscheidend absetzen konnte. Die Führung wechselte hin und her. Beim Spielstand von 4:4 konnten sich die Vikings durch Treffer von Niklas Weis und Nils Artmann per Siebenmeter auf 6:4 absetzen. Kurz vor der Halbzeitpause setzte sich der WHV, der die vergangene Saison als Sechszehnter abgeschlossen hat und somit dem Abstieg nur knapp entging, erstmals mit 15:13 ab. Diese Zwei-Tore-Führung konnte man bis zum Pausenpfiff des Schiedsrichtergespannes Mathias und Sebastian Klinke verwalten und ging mit einer 17:15-Führung in die Kabine.
Den Start in die zweite Halbzeit verschlief die Truppe von Ceven Klatt, der Wilhelmshavener HV setzte sich innerhalb von nur fünf Minuten dank eines 4:1-Laufes bis auf 21:16 ab. Diesem Rückstand liefen die Vikings bis in die Schlussphase hinterher. Als Jan Josef drei Minuten vor dem Spielende zum 35:31 traf, war die Partie endgültig zugunsten der Gastgeber entschieden. Dennoch zeigten die Wikinger Moral und konnten vier Sekunden vor dem Schlusspfiff auf 34:35 durch Niklas Weis, der mit sieben Toren bester Feldtorschütze war, verkürzen.
„Hier hätten wir heute zwei Zähler mitnehmen können“, sagte Ceven Klatt. „Mit 34 eigenen Treffern muss man ein Spiel eigentlich für sich entscheiden. In der vergangenen Saison haben wir in beiden Spielen gegen Wilhelmshaven nur 43 Treffer kassiert. Das zeigt, dass wir am Samstag keinen Zugriff bekommen haben.“
Während die Vikings ihre Premiere in der Spielzeit 2018/2019 vergeigten, feierten die Liveübertragungen der Zweitligaspiele bei sportdeutschland.tv einen gelungenen Einstand. So wurde die Partie aus Wilhelmshaven kostenlos im Livestream übertragen. Alle Spiele der 2. Handball-Bundesliga sind auf diesem Portal zu sehen. So auch die Heimpremiere der Vikings am Freitag (20 Uhr, Castello, Düsseldorf-Reisholz). Zum ersten Heimspiel in ihrer zweiten Zweitliga-Spielzeit empfängt die Mannschaft von Ceven Klatt den HSC 2000 Coburg, der am Samstagabend einen 30:23-Erfolg über den HC Elbflorenz zum Saisonstart feierte.