Hockey/Damen: Zehn schwache Minuten zuviel
Die Damen des HTC Schwarz-Weiß Neuss verpassen die Hallen-Play-Off Runde knapp.
Neuss. "Wir können auf unsere Saison stolz sein. Wir haben das Ziel, das wir uns vor der Saison gesetzt haben, deutlich übertroffen. Wer hätte denn vor der Spielzeit mit uns gerechnet, wenn es um die Play-Off Teilnahme ging? Wir ja selber nicht einmal."
Darek Musialowski scheint nach dem Verpassen des Viertelfinals zur Deutschen Hallenhockey-Meisterschaft nicht einmal besonders enttäuscht. "Na ja, es wäre schon schön gewesen, vor allem wenn du in der gesamten Hallenrunde nur zwei Niederlagen kassierst. Uns haben halt die drei Unentschieden das Viertelfinale gekostet", ist sich Musialowski sicher und fährt fort, dass "es immer schwer ist, wenn man es nicht mehr selber in der Hand hat."
Dass die Damen des HTC Schwarz-Weiß Neuss es am letzten Spieltag der Saison nicht mehr aus eigener Kraft schaffen können, liegt an der Samstagspartie gegen den Düsseldorfer HC. "Da haben uns zehn schwache Minuten den möglichen Sieg gekostet", so der SWN-Coach. Die Neusserinnen kommen zwar von einem 1:5 noch mal auf 4:5 heran, "doch wenn man neun Ecken hat, dann muss man die Partie eigentlich gewinnen", so Musialowski.
Während die Neusserinnen ihren Kopf nicht aus der Schlinge ziehen können, gelingt dies dem direkten Konkurrenten um den zweiten Tabellenplatz hinter den bereits qualifizierten Düsseldorferinnen gleich zwei Mal an diesem Wochenende.
Die "Entfesselungskünstlerinnen" aus der Domstadt liegen am Samstag gegen Absteiger RTHC Leverkusen zur Pause beinahe sensationell mit 1:3 hinten, gewinnen die Partie aber noch hauchdünn mit 6:5. Zu diesem Zeitpunkt ist klar, dass das Torverhältnis für die Damen des HTC Schwarz-Weiß reichen wird, denn an einem höheren Sieg gegen den HC Essen zweifelt in Neuss niemand.
Und der Sonntag soll dies bestätigen. Die Neusserinnen gewinnen ihre Partie deutlich mit 8:3 (3:1), doch zur gleichen Zeit befreien sich die Kölnerinnen zum zweiten Mal an diesem Wochenende. 1:4 liegen die Damen des Neusser Ex-Trainers Markus Lonnes bei Spitzenreiter Düsseldorfer HC nach 31 Minuten zurück und alles sieht nach einer Play-Off Teilnahme der Quirinusstädterinnen aus.
Doch dann stellt die Mannschaft aus der Landeshauptstadt das Spielen ein, gibt den Rot-Weißen aus Köln immer mehr Freiräume, die diese zu nutzen wissen. Tor um Tor schießen die Kölnerinnen und nach 70 Minuten heißt es 7:4.
"Das war die wichtige Steigerung zum richtigen Zeitpunkt", freut sich Lonnes nach "der besten Halbzeit unserer Saison, kann aber auch mit seinem ehemaligen Verein mitfühlen: "Im Sommer haben wir den erstliga-Aufstieg um ein Tor verpasst und nun sind sie knapp an den Play-Offs gescheitert. Das ist schon hart."
Am Ende fehlt dem HTC Schwarz-Weiß Neuss ein Sieg zumErreichen der Play-Offs. Diesen hat das Team von Trainer DarekMusialowski am Samstag gegen Tabellenführer Düsseldorfer HC auf demSchläger, doch zehn schwache Minuten in der ersten Halbzeit machen amEnde alles zu nichte.
Etwa 300 Zuschauer feuern denGastgeber lautstark in der Jahnhalle an. Mit der Unterstützung der Fansbeginnt Neuss auch offensiv und erfolgreich. Theresa Laubenstein sorgtmit ihrem Tor zum 1:0 in der 7. Minute für Jubel auf der Tribüne, deraber schnell verstummt, da Nora Giese nur eine Minute später denAusgleich erzielt.
Jetzt übernimmt Düsseldorf die Kontrolle über dasSpiel und zieht durch ein Tor von Jennifer Pütz (12.) und zwei Treffervon Janine Beermann (14. und 25.) auf 4:1 davon. Für das 5:1 und damiteine komfortable Halbzeitführung sorgt Anna Schmidtlein in derSchlussminute der ersten Halbzeit.
Neuss hat zwar auch gute Chancen,doch die DHC-Abwehr und eine starke Torfrau Nina Baumeister verhinderneinen weiteren Gegentreffer. Nach dem Seitenwechsel scheinen die Gästeihre Konzentration in der Kabine gelassen zu haben und Neuss kämpftsich auf 4:5 heran. Luisa Steindor (KE,38.), Leonie Geyer (46.) undTheresa Laubenstein (58.) verkürzen auf 4:5.
Durch eine erfolgreicheStrafecke in der Schlussminute könnte sich Neuss für seinaufopferungsvolles Spiel noch belohnen, doch Nina Baumeister parierteden letzten Schuss der Partie und Düsseldorf geht als Sieger vom Feld.