Hockey: Jetzt geht es gegen den Abstieg
Nach dem 0:4 beim Spitzenreiter in Köln steht Neuss als Teilnehmer an der Abstiegsrunde fest.
Neuss. Mit einem deutlichen 4:0-Sieg für den hohen Favoriten endete am Samstag das Aufeinandertreffen von Spitzenreiter Rot-Weiß Köln und dem Tabellenzehnten Schwarz-Weiß Neuss in der Hockey-Bundesliga.
Die Gäste mussten erstmals ohne ihren wegen eines versäumten Dopingprobe-Termins wahrscheinlich für ein Jahr gesperrten Goalgetter Sebastian Draguhn auskommen.
"Der Sieg geht absolut in Ordnung, das Ergebnis ist aber zu hoch. Wir können stolz darauf sein, dass wir in Köln mitgehalten und uns gut verkauft haben", so der Neusser Trainer Andreas Bauch.
Und auch vom Gegner kam Anerkennung: "Ein riesiges Kompliment an Neuss. Die haben aufopferungsvoll gekämpft und hatten mit Martin Wagner einen ganz starken Keeper", sagt Kölns Trainer Wolfgang Kluth.
Vor 150 Zuschauern standen die Gäste anfangs gut gestaffelt in der Deckung und setzten auf Konter. Tatsächlich hätte Neuss sogar führen können, wenn Tim Blasberg mit seiner argentinischen Rückhand nicht den Pfosten getroffen hätte. So war es einmal mehr Weltmeister und Olympiasieger Christopher Zeller, der mit einer Ecke für das 1:0 sorgte.
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich Köln schwer, Lücken in der Neusser Hintermannschaft zu finden. "Wir haben heute zwei Dinge nicht so gut gemacht: Wir haben zuviel durch die Mitte gespielt und uns zu viele unnötige Ballverluste im Aufbau geleistet", analysiert Kluth.
Erst eine weitere Ecke für den Tabellenführer bescherte das 2:0 durch Zeller. "Das war eine klare Ecke. Allerdings eine, die wir auf der anderen Seite vorher nicht bekommen haben. Deshalb habe ich mich auch so geärgert", erklärt Bauch. "Dieser Treffer war für uns der Genickbruch. Die weiteren zwei Treffer fielen dann, als wir platt waren und sich die Konzentration im Keller befand", so der Neusser Coach.
Köln kombinierte nun schön und schnell durch die Neusser Reihen. Brandes legte beim 3:0 für Zeller auf, und Fabian Zilg bereitete das 4:0 für den Goalgetter vor, der nun schon 22 Treffer in neun Spielen erzielt und seinen Vorsprung in der Bundesliga-Torschützenliste auf sieben Tore auf den Nürnberger Florian Woesch ausgebaut hat.
"Wir müssen aber noch weniger Zeller-lastig werden, damit wir nicht so ausrechenbar sind", beklagt Kluth ein Luxus-Problem. Immerhin hat seine Mannschaft nun vorzeitig Platz eins im Play-off-Ranking gesichert. Neuss steht als Teilnehmer an der Bundesliga-Abstiegsrunde fest. Allein Düsseldorf hat noch minimale Chancen, den Berliner HC auf Rang acht einzuholen und die Teilnahme an der Abstiegsrunden (zwei von vier Teams müssen runter in die 2.Bundesliga) zu vermeiden.