Jugend-Handball: TSV Bayer bricht Quirinus-Fluch
Dormagener gewinnen beim Jugend-Handballturnier den Supercup. NHV siegt bei der männlichen D-Jugend.
Neuss. So ein Drama hat der Quirinus Cup schon lange nicht mehr erlebt: Sowohl nach regulärer Spielzeit als auch nach Verlängerung war im Finale der weiblichen C-Jugend zwischen Aldekerk und Cejle noch kein Sieger gefunden.
Ein Siebenmeterwerfen musste die Entscheidung bringen. Die Führung wechselte ständig, letztlich gewann Cejle mit 19:18 — riesige Enttäuschung und Tränen auf der einen, unglaublicher Jubel dagegen auf der anderen Seite. Die Zuschauer feierten aber die Verlierer, weil die Slowenen eine bisweilen zu harte Gangart auf dem Spielfeld an den Tag gelegt hatten.
Ähnlich spannend bei der inzwischen bereits 29. Auflage des vom Neusser HV bestens organisierten Jugend-Handballturniers war eigentlich nur das Endspiel der männlichen A-Jugend, das der VfL Gummersbach hauchdünn mit 14:13 gegen den Birkesdorfer TV gewann.
Der älteste Jahrgang des Traditionsvereins konnte damit die Scharte der B-Jugend ausmerzen, die gegen den TSV Bayer Dormagen das Finale sang- und klanglos mit 16:22 in der Hammfeldhalle verloren hatte. Es war der erste Turniersieg eines Dormagener Teams in der Geschichte des Quirinus Cups.
„Das war natürlich ein Saisonabschluss nach Maß“, sagte Jörg Bohrmann, Trainer des Mittelrheinmeisters. Bereits im April hatte der Finalgegner Gummersbach geheißen. Da C- und E-Junioren des TSV ebenfalls bis ins Halbfinale vorstießen, ging der Supercup für den besten Verein zum zweiten Mal nach Dormagen.
Auch der Gastgeber ging nicht leer aus. Das Endspiel der männlichen D-Jugend dominierte der Neusser HV nach Belieben. Angetrieben vom emsigen Spielmacher Kai Klause führten die im Schnitt einen Kopf größeren Neusser ihren Endspiel-Kontrahenten aus Wuppertal regelrecht vor. Bereits im Halbfinale hatte der NHV eine Kreisauswahl aus Mannheim an die Wand gespielt.
Auch in den anderen Endspielen fehlte es bisweilen an Spannung. Leid tun konnte einem etwa der B-Jugend-Geheimfavorit Kaiserau, der im Finale gegen ein übermächtiges Bayer Leverkusen bei der 6:16-Niederlage nur sechs Treffer erzielte. Nicht viel besser ging es im Endspiel der weiblichen A-Jugend Slavia Prag, das am Ende gegen die Polinnen aus Gliwice mit 10:16 deutlich das Nachsehen hatte.