Kaarst/Sporthalle: Crash Eagles müssen im Asyl spielen
Spätestens im Herbst wird es im Sportforum Büttgen voll, wenn Ballsportler, Leichtathleten und Radfahrer dazustoßen.
Kaarst. Der Abriss der Dreifachturnhalle in Kaarst bringt für die Vereine viele Probleme mit sich. Die Crash Eagles Kaarst etwa mussten ins Sportforum Büttgen ausweichen, wo sie bis zur Fertigstellung der neuen Halle - was frühestens im November kommenden Jahres der Fall sein wird - ihren Spiel- und Trainingsbetrieb im Asyl verrichten.
"Das hat Vor- und Nachteile", sagt Wolfgang Dietrich, Vorsitzender des Skaterhockey-Vereins. Der Vorteil: "Wir müssen Boden und Bande im Moment nicht mehr extra auf- und abbauen." Das werde sich aber ändern, wenn ab Frühherbst die Handballer der HG Kaarst-Büttgen dazustoßen.
"Und wenn dann später noch die Leichtathleten und Radsportler Hallenzeiten benötigen, dann knubbelt es sich richtig", so der Vereins-Boss. Bislang hatten die Crash Eagles für die insgesamt 14Mannschaften - ab dieser Saison gibt es sogar ein zweites Bambini-Team - 30 Trainingsstunden in der Woche.
"Da werden wir in näherer Zukunft mit Sicherheit massiv davon abgeben müssen", befürchtet Dietrich. Er rechnet damit, dass es einen Zeitraum von rund acht Wochen geben wird, in dem in nahezu jeder Sportart die Spielzeiten parallel laufen, so dass Engpässe nicht ausbleiben.
Ein großer Nachteil des Sportforums für den Bundesliga-Verein sei die weite Entfernung der Zuschauerränge zum Spielfeld. "Das sind bestimmt 70 Meter. Da kommt natürlich kaum Stimmung auf, das ist eher eine Art Geisteratmosphäre", bemängelt Dietrich.
Dass es zumindest von Seiten der Kaarster Grünen Überlegungen gibt, die Crash Eagles ganz aus der neuen Sporthalle auszuquartieren, kann Dietrich nicht nachvollziehen. "Wir benötigen nicht wie behauptet einen speziellen Boden für Skaterhockey. Das ist ein ganz normaler Belag, der wie bei Handballern oder Basketballern auch nur ein wenig federn sollte." Die Möglichkeit, dass eventuell mal etwas zu Bruch gehen könne, wenn ein Ball davorfliegt, sei in anderen Sportarten ebenfalls gegeben.
Die Crash Eagles zählen inzwischen 380 Mitglieder und sind wohl der einzige Verein in Kaarst, der in diesem Jahr einen zehnprozentigen Mitgliederzuwachs verzeichnen konnte. Um alte wie neue Mitglieder an den Klub zu binden, hat sich Arndt Kons, eigentlich Torwarttrainer bei den Crash Eagles, ein Konzept überlegt, das die Treue zum Verein verstärken soll, auch wenn man kein Skaterhockey spielen möchte.
"Das beinhaltet unter anderem einen Lauftreff für Jung und Alt, Gymnastik mit Koordinations- oder Schnelligkeitsübungen, physiotherapeutische Beratung oder Ernährungs-Tipps", zählt Dietrich auf. "In der Wirtschaft würde man das Kundenbindung nennen. Wir müssen uns halt in schwierigen Zeiten etwas überlegen, die Attraktivität im Verein hochzuhalten".