Tennis: Aufstieg ist so gut wie sicher
Zweitligist TV Osterath schlägt im Spitzenspiel auch den TV Espelkamp mit 6:3.
Osterath. Ohrenbetäubender Jubel brach am Freitag um kurz nach 16.30 Uhr auf der Tennisanlage des TV Osterath aus. Gerade hatte David Marrero es geschafft, im Topeinzel des Zweitliga-Spitzenspiels gegen den TV Espelkamp im Champions-Tiebreak einen Rückstand von 4:8 aufzuholen. Der Spanier machte sechs Punkte in Folge und gewann gegen André Begemann mit 10:8.
Das war nach einer 4:1-Führung gegen den Favoriten der fünfte und entscheidende Punkt zugunsten des TV Osterath, der damit Espelkamp von der Tabellenspitze kegelte und vor dem abschließenden Spiel am Sonntag gegen Reutlingen sportlich mit einem Bein in der Tennis-Bundesliga steht.
Osterath hat 14:2 Punkte, drei Teams folgen mit 12:4 Zählern. Da es zwei Aufsteiger gibt und der Vierte Pforzheim in Espelkamp antritt, müsste schon viel schiefgehen, sollte der TVO seine Chance nicht nutzen. Ob der kleine Verein dann auch das finanzielle Wagnis eingeht, ist eine andere Frage, mit der man sich erst ab der kommenden Woche beschäftigen will.
Kein Parkplatz war am Freitag mehr am Krähenacker frei. 650 Zuschauer wollten sich das Spitzenspiel der Zweiten Tennis-Bundesliga nicht entgehen lassen - und sie sollten ihr Kommen nicht bereuen.
Allerdings machten sich einige Osterather Spieler das Leben zunächst selbst schwer. Filip Prpic hatte gegen Alessio di Mauro im zweiten Satz bereits zwei Matchbälle, konnte diese aber nicht verwerten und musste in den Match-Tiebreak, den er dann aber gewann.
Auch Kevin Deden hatte gegen Federico Torresi beim Stand von 7:5 und 5:3 schon zwei Matchbälle, die er jedoch vergab. Aber ihm gelang im Gegenzug sofort das Rebreak zum 6:4-Satzgewinn.
Überraschend leichte Siege feierten Cesar Ferrer und Joel Lindner im unteren Tableau, Björn Rehnquist stand gegen den Franzosen Eric Prodon hingegen auf verlorenem Posten. Auch bei den abschließenden Doppeln wurde kein Ball verloren gegeben, jedoch konnten nur Marrero/Prpic ihr Spiel gewinnen, so dass es am Ende 6:3 für Osterath hieß.
Rolf van Kaldekerken, Vorsitzender des TVO, fand den gestrigen Tag "einfach nur genial. Das ist unfassbar, zumal wir mit einem kleineren Etat in die Saison gegangen sind als im Vorjahr. Aber das Team hat einfach gut zusammengepasst - das war in der Vergangenheit nicht immer so. Ob wir den Aufstieg wahrnehmen würden, wenn wir es sportlich schaffen, kann man jetzt noch nicht sagen. Das wäre eine große Entscheidung, über die man in so einem kleinen Verein in Ruhe nachdenken muss. Gänzlich ausschließen will ich es aber auch nicht."