Tennis: Ein Wimpernschlag entscheidet
Tennis: TC Blau-Weiß Neuss gewinnt gegen Düsseldorf mit 5:1. Die Entscheidung fällt erst in den Doppeln.
Neuss. Ausgerechnet am Sonntag kam der große Regen. Der aus Sicht des TC Blau-Weiß Neuss als Saison-Höhepunkt gedachte Auftritt des Düsseldorfer Rochusclubs an der Jahnstraße litt eindeutig unter dem schlechten Wetter. Dennoch wartete man geduldig darauf, dass es trocken wurde. Ein Umzug in die Halle wollte man den Zuschauern nicht zumuten. Vom Traum, im letzten Heimspiel der Tennis-Bundesliga noch einmal einen Zuschauerrekord verzeichnen zu können, mussten sich die Neusser aber verabschieden.
Die Düsseldorfer reisten ohne ihre auf dem Papier fünf besten Spieler an, da ausgerechnet in der entscheidenden Phase der Bundesliga zahlreiche größere Turniere in Europa und den USA stattfinden, denen Top 100-Spieler nun mal den Vorzug geben. Zumindest die Gastgeber konnten jedoch eine gute Aufstellung aufbieten. Nur einer enttäuschte unter dem Strich: Albert Ramos-Vinolas hielt gegen seinen spanischen Landsmann Pablo Andujar nur einen Satz mit (4:6), gewann im zweiten dann aber kein Spiel mehr.
Dramatisch hätte das Einzel zwischen Tobias Kamke und Pere Riba-Madrid verlaufen können, nachdem der für Neuss spielende Norddeutsche den ersten Durchgang mit 9:7 im Tiebreak gewonnen hatte. Der Spanier musste im zweiten Satz dann aber verletzt aufgeben. Ein sehr hochklassiges Match war die Auseinandersetzung zwischen Rui Machado und Teymuraz Gabashvili. Der für Blau-Weiß aufschlagende Portugiese hatte schließlich im Champions-Tiebreak, der an Stelle eines dritten Satzes gespielt wird, mit 10:6 die Nase vorn, nachdem er den ersten Satz mit 4:6 verloren hatte, den zweiten aber mit 6:3 gewinnen konnte.
Auch das Match des Tages ging in die Verlängerung. Maximo Gonzalez war gegen Davis-Cup-Spieler Andreas Beck zunächst der dominierende Spieler auf dem Platz (6:1). Dann verlor der Argentinier aber den Faden (2:6), um im Match-Tiebreak erneut eindrucksvoll zu alter Stärke zurückzufinden (10:3).
Beim Stand von 3:1 fehlte also noch ein Sieg in den Doppeln. Die Geduld der Besucher wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt, denn erst nach 20 Uhr fiel die Entscheidung. Beide Paarungen gingen in den Champions-Tiebreak. Letztlich gewannen Machado/Kamke gegen Gabashvili/Santoro mit 6:1, 4:6 und 10:8. Gonzalez/Ramos-Vinolas siegten gegen Andujar/Zverev mit 4:6, 7:5 und 10:8. Dieses dramatische Match hätte wahrlich besseres Wetter verdient gehabt.