Leichtathletik: Otto nur Siebter in Karlsruhe
Nach dem Sieg im vergangenen Jahr waren 5,40 Meter zu wenig für eine Top-Platzierung.
Karlsruhe/Dormagen. Im Vorjahr hatte der 30-jährige Dormagener Stabhochspringer Björn Otto bei der "Hoepfners Stabhochsprung-Night" in Karlruhe auf einem Brauereihof vor Tausenden von begeisterten Zuschauern mit der Höhe von 5,73 m gegen einen Teil der Weltelite gewonnen, wie auch schon in den Jahren 2004 und 2005. Doch diesmal ging gar nichts, nach 5,40 m war für Otto schon Schluss, der am Samstag nach seinem sechsten Rang in Nürnberg (5,60 m) bei den Deutschen Meisterschaften "über muskuläre Probleme" geklagt hatte.
Otto fand am Mittwoch Abend einen sehr würdigen Nachfolger als Sieger: Weltmeister Brad Walker (USA), der schon mal absteckte, was man in fünf Wochen in Peking erwarten kann. Er sprang über 5,90 m hinweg, mit dem Jet-Lag der kurzfristigen Anreise von den amerikanischen Olympia-Ausscheidungen aus Eugene (Oregon, neun Stunden Zeitunterschied) in den Knochen.
Der 27-Jährige, der in diesem Jahr schon 6,00 und 6,04 Meter überqueren konnte, war vor der prächtigen Kulisse im Innenhof der Hoepfner-Burg erst bei 5,70 Metern, die er im ersten Versuch übersprang, in den Wettbewerb eingestiegen und hatte lässig zugeschaut, wie sich seine Gegner vor ihm abmühten. Bei 5,90 m brauchte er allerdings drei Versuche.
Zweiter wurde der Franzose Jerome Clavier (5,75 m; Bestleistung) vor dem "Oldie" Jeff Hartwig (USA, 5,70 m, bereits 40 Jahre), der ebenfalls im US-Olympiaaufgebot für Peking ist. Alexander Straub (LG Filstal) und der Deutsche Meister Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) landeten mit jeweils 5,60 Metern auf den Rängen vier und fünf. Für Björn Otto blieb mit 5,40 m hinter dem Polen Przemyslaw Czerwinski (5,40 m) nur der siebte Rang. Björn Otto steht für morgen in Wilhelmshaven ("Weltklasse hinter dem Deich") in der Meldeliste.